ffenbar gegen Geflüchtete gerichteten Anschlägen kam es in Tettnang. Aufgeklärt sind sie bis heute nicht.

Polizei geht von fremdenfeindlichen Brandanschlägen aus

Nach der Brandstiftung an der Asylsuchendenunterkunft in Tettnang am 1. Oktober geht die Polizei inzwischen von drei Fällen und einer fremdenfeindlichen Motivation aus. Es wurden 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Zur Klärung der Brände, die zwischen dem 26. September und 1. Oktober von einem unbekannten Täter vorsätzlich in der Narzissenstraße gelegt wurden, hat das Polizeipräsidium Konstanz eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizeidirektion in Friedrichshafen eingerichtet.

Diese geht von fremdenfeindlichen Motiven des Täters aus, der offensichtlich die Fertigstellung und den Bezug der beiden Asylbewerberunterkünfte habe verhindern wollen. Aus diesem Grund hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart als hierfür zuständige Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Staatsschutzsachen für den württembergischen Landesteil die Leitung der Ermittlungen übernommen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemeldung der beiden Behörden hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Drei Brandstiftungen

Wie bereits berichtet hatte der Unbekannte in der Nacht zum 30. September versucht, die Außenfassade einer neu gebauten Asylbewerberunterkunft in Brand zu setzen, was aber nicht gelang.

In der darauffolgenden Nacht habe sich der Täter erneut am gleichen Gebäude zu schaffen gemacht und wiederum Feuer an der Fassade gelegt. Dank aufmerksamer Zeugen, die den Brand frühzeitig entdeckten, konnte das Feuer von der Feuerwehr gelöscht werden, bevor es auf das gesamte Gebäude übergriff.

Zwischenzeitlich gehen die Ermittler davon aus, dass auch ein Schwelbrand, der in der Nacht zum 27.09.2017 an der benachbarten Asylbewerberunterkunft ausgebrochen war und einen Sachschaden von rund 30.000 Euro angerichtet hatte, auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Den bisherigen Ermittlungen zufolge, in die auch ein Brandsachverständiger des Landeskriminalamts eingeschaltet ist, geht die Polizei nach ersten Auswertungen der Brandschuttproben davon aus, das bei der versuchten und vollendeten Brandstiftung an der Außenfassade Brandbeschleuniger benutzt wurde.

Belohnung ausgesetzt

Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters oder der Täter führen, ist vom Landratsamt Bodenseekreis und der Stadt Tettnang eine Belohnung von insgesamt 10.000 Euro ausgelobt worden. Bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen könne Hinweisgebern seitens der Staatsanwaltschaft auch Vertraulichkeit zugesichert werden.

(Titelphoto: Symbolbild Brandstiftung, FWPIX, bestimmte Rechte vorbehalten)


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