Unbekannte schmieren den Schriftzug »NSU SÜD» und ein Hakenkreuz an einen Verteilerkasten der SWU Stadtwerke im Neu-Ulmer Stadtteil Burlafingen.
»Heute Hakenkreuz & Schriftzug „NSU SÜD“ auf einem Verteilerkasten in Burlafingen Thalfinger Str. Ecke Bahnwaldstr. gesehen.« Das meldete ein Leser am Sonntag via Twitter. Wie es weiter in der Kurznachricht heißt, sei die Schmiererei dort »schon eine Weile« dort zu sehen.
Das sollte sich nun ändern. Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, die den Verteilerkasten offenbar betreibt, bedankte sich am nächsten Tag ebenfalls auf dem Kurznachrichtendienst für den Hinweis. Man werde die »Kolleginnen und Kollegen von der Netzgesellschaft« informieren. Indes war die Polizei für eine Stellungnahme am Dienstag Mittag nicht zu erreichen.
Danke für diesen Hinweis 👍🏼 Ich gebe das gleich mal an meine Kolleginnen und Kollegen von der Netzgesellschaft weiter. //EK
— SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (@SWUStadtwerke) February 4, 2019
Nationalsozialistischer Untergrund
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) ermordete zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin, verübte 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle. Einige der Terrorakte fanden in Bayern statt. Die Zahl der an den Taten Beteiligten und ihrer lokalen, überregional vernetzten Unterstützer ist umstritten. Ihr Umfeld wird auf 100 bis 200 Personen geschätzt, darunter von Behörden bezahlte V-Personen und Funktionäre rechtsradikaler Parteien.
Aktuell macht ein sogenannter NSU 2.0 von sich reden. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen Drohbriefen an Seda Başay-Yıldız, die mit diesem Kürzel unterzeichnet waren. Die Rechtsanwältin vertritt Opfer des NSU. Im Zuge der Ermittlungen wurde ein mutmaßlich rechtsradikales Netzwerk innerhalb der hessischen Polizei aufgedeckt.
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