Ein neonazistisches »Kommando Zschäpe« versucht die Menschenrechtler*innen von GLOBAL Bad Waldsee einzuschüchtern, weil sie sich für Geflüchtete einsetzen.
»Kein Geld für [rassistische Schimpfworte] auf Lesbos! Sollen hingehen, wo sie hergekommen sind – oder besser gleich zum Teufel!« So lautet ein Brief, den die Menschenrechtsorganisation GLOBAL Bad Waldsee zwei Tage vor Weihnachten in ihrem Briefkasten fand. Unterzeichnet ist der per Post versandte Zettel mit: »Kameradschaftliche Grüße von W20/4 – Widerstandsbewegung 20. April – Kommando „Zschäpe“«. Der Name bezieht sich offenkundig auf den Geburtstag Adolf Hitlers und die Rechtsterroristin Beate Zschäpe.
»GLOBAL Bad Waldsee ist Teil der Seebrücken-Bewegung, die sich für die Aufnahme von Schutzsuchenden einsetzt, und organisiert Spenden- und Kleidersammlungen zur Unterstützung verschiedener Hilfsprojekte von Geflüchteten«, erklärt der GLOBAL-Vorsitzende Ulrich Baumann auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen. Zuletzt habe sich GLOBAL etwa für Menschen in Afghanistan, an der Balkanroute und in Griechenland eingesetzt.
Menschenrechtler*innen lassen sich nicht einschüchtern
»Ganz offensichtlich bezieht sich der Hetzbrief auf einen Bericht der Schwäbischen Zeitung zur Situation auf Lesbos, in dem wir konkret zu Spenden für die Flüchtlings-Selbsthilfeorganis
Neben den Menschenrechtler*innen beleidigen die Autor*innen des Briefs auch Oury Jalloh, der 2005 im Polizeigewahrsam in seiner Zelle verbrannte. Der Version der Behörden zufolge entzündete sich Jalloh in seiner Zelle selbst, trotz Fixierung an seiner Matratze. Gutachten jedoch kommen immer wieder zu dem Schluss, dass Jalloh sich nicht selbst angezündet haben könne.
Kameradschaftliche Grüße von W20/4 – Widerstandsbewegung 20. April – Kommando „Zschäpe. Hoffentlich schaut auch der Verfassungsschutz nach solchen Verbrechern,ausser es geht ihnen wieder am A……… vorbei wie früher schon von Zschäpe.