Die Ravensburger Tanzbar Rincón Latino soll im Dezember 2019 eine rassistische Einlasspolitik eingeführt haben.
Die Betreiberin der Tanzbar Rincón Latino in Ravensburg soll im Dezember 2019 eine rassistische Einlasspolitik eingeführt haben. Nach Angaben einer zu diesem Zeitpunkt dort beschäftigten Person wurden Visitenkarten des Rincón Latino laminiert und ausgewählten Black People of Color (BPoC) ausgehändigt. Seitdem werde BPoC, die nicht eine solche laminierte Visitenkarte vorweisen können, der Eintritt verwehrt. Diese Einlasspolitik werde ungeachtet der Besucherzahlen durchgesetzt und ausschließlich auf BPoC angewendet.
Nachdem die zu diesem Zeitpunkt dort beschäftigten Person die Betreiberin auf dieses rassistische Vorgehen ansprach, soll diese kein Verständnis dafür gezeigt haben. Daraufhin kündigte die Person ihr Beschäftigungsverhältnis. Bei den anderen dort Angestellten scheint das Vorgehen der Betreiberin akzeptiert zu sein. So soll es innerhalb des Teams des öfteren zu rassistischen Äußerungen gekommen sein, auch um Verständnis für die diskriminierende Einlasspraxis zu bekunden. Die Geschäftsführerin war weder auf schriftliche noch mehrfache telefonische Anfrage für ein Statement zu erreichen.
Reproduktion rassistischer Ressentiments
Auslöser für diese Einlasspraxis ist in den Augen der ehemals dort angestellten Person die Rückmeldung mehrerer Frauen gewesen zu sein, sie würden sich durch die Anwesenheit der BPoC unwohl fühlen und deshalb dem Rincón Latino fernbleiben. Laut der Ex-Mitarbeitenden saßen die anwesenden BPoC allerdings meist als Gruppe an einem Tisch, hätten wenig getrunken und sich recht ruhig verhalten. Weiter sagt sie, es gebe an sich ein recht hohes Bewusstsein im Rincón Latino zum Thema sexuelle Übergriffigkeit. Aufdringliches Verhalten würde wenig toleriert und direkt angesprochen.
Demnach wird der Ausschluss offenbar anhand des Aussehens der Betroffenen vollzogen. Der Grund dafür liegt also nicht in deren Verhalten, sondern in rassistischen Ressentiments der Betreiberin und teilen der Besucher_innen, die durch diese Praxis auch noch verstärkt werden.