Der Bibelkreis Memmingen protestiert in der Münchner Innenstadt gegen Selbstbefriedigung und Homosexualität. Für letztere soll ein Anhänger die Todesstrafe gefordert haben.
Am vergangenen Wochenende versammelten sich Anhänger*innen des Bibelkreis Memmingen in der Münchener Innenstadt und verteilten gratis Bibeln. Auf einem Plakat listeten sie als Sünde neben Geiz, Drogen und Gotteslästerung auch Verhütung, Selbstbefriedigung und Homosexualität. Das berichtet ein*e Passant*in. Im Gespräch habe einer der Teilnehmenden dann auch Homosexualität mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder gleichgesetzt und die Todesstrafe für Homosexuelle gefordert.
Ähnliches berichteten Passant*innen bereits von Aktionen der Jesus-Fans in der Memminger Innenstadt. Hier dürfen sie jedoch in diesem Jahr nicht mehr stehen, da sie ihr Kontingent von zwei Veranstaltungen im Jahr bereits ausgeschöpft hätten, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Auch etwa in Kempten ist die Gruppe bereits aufgetreten.
»An Corona ist kein einziger Mensch gestorben«
Ein Vortrag des Bibelkreises in Memmingen im August diesen Jahres soll dem Bericht anderer Gläubiger nach »sehr reißerisch, frauenfeindlich, radikal und aufwiegelnd« gewesen sein. Der Referent der Bibeltreuen habe gesagt, die Spanische Grippe sei ebenso wie Corona ein »Strafgericht Gottes«. Wörtlich soll der Bibelkreis-Referent gesagt haben: »an Corona ist kein einziger Mensch gestorben. Die Menschen sind gestorben, weil Gott das so wollte. Bei menschengemachten Krisen sterben wenige, bei Gottesgerichten sterben Hunderte, Tausende, Millionen, Milliarden.« Er freue sich darauf, »zusammen mit Jesus am Gerichtstag die Menschen zu richten.«