Unter dem Motto »Support your local Antifa« ruft das kürzlich reanimierte LiA-Bündnis (Links im Allgäu) für kommenden Samstag, den 11. Juni 2022, zu einer Demo-Tour durch das Allgäu auf. Damit will es sich »der fortwährend erstarkenden rechtspopulistischen Stimmung in dieser Region« entgegenstellen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bündnisses hervor.
Angemeldete Städte sind demnach Kempten, Memmingen, Leutkirch und Wangen. Um 8:45 Uhr soll es einen ersten Zugtreffpunkt am Memminger Bahnhof geben. Die erste Demonstration startet um 10 Uhr auf dem August-Fischer-Platz.
Warum »Support your local Antifa«?
»Antifa bedeutet nichts anderes als antifaschistische Arbeit – und diese ist nach wie vor enorm wichtig«, erklärt das Bündnis zum Motto der Demonstrationstour. Sie umfasse »das direkte Bekämpfen rechter Strukturen sowie Aufklärungs- und Bildungsarbeit, aber auch, sich für konsequente feministische, antikapitalistische und klimagerechte Politik einzusetzen«, so die Gruppe. Um dies zu verdeutlichen, listet sie eine unvollständige Auswahl an »erstarkenden rechten Zusammenschlüssen im Allgäu, die allesamt rechte Ideologien vertreten«:
- Die größte Neonazi-Kamerad*innenschaft Bayerns, Voice of Anger, feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Sie ist international vernetzt und hält Verbindungen ins internationale militante Neonazi-Milieu. Sie ist insbesondere hier im Allgäu sehr aktiv.
- Nach wie vor finden sich in zahlreichen Städten Querdenken-Demonstrationen, die ein Sammelbecken für Corona-Leugnende, Vertretende rechter Ideologien und anderweitig problematische Menschen sind, und noch nie nur aus Corona-Skeptiker*innen bestanden. Damit seien diese Demonstrationen klar als Anküpfungspunkt von rechten Ideologien an die Gesellschaft und damit als brandgefährlich zu verstehen.
- Neben diesen Demonstrationen fände sich zum Beispiel in Kempten wöchentlich ein Infostand der AfD. Die AfD gewinne außerdem immer wieder an Zustimmung, während sie gleichzeitig offenkundig Rassismus, Queerfeindlichkeit, Misogynie und Ableismus vertritt.
- Mit der Anastasia-Bewegung und dem dazugehörigen Briechle-Hof bei Unterthingau im Ostallgäu sieht LiA außerdem ein Beispiel für die wachsende rechte Ökoszene. Diese finde durch ihren Vorwand, ökologische Landwirtschaft zu betreiben, einen gefährlichen Anschluss an die Gesellschaft und verbreitet so auch ihre rechten Ideologien.
»Linke Alternative« gegen »reaktionäre, rechtspopulistische Stimmung im Allgäu«
Es gelte, »dieser reaktionären, rechtspopulistischen Stimmung im Allgäu eine linke Alternative entgegenzustellen«, so LiA. Darum lade das Bündnis herzlich ein am Samstag, den 11. Juni 2022 »eure lokale, antifaschistische Gruppierung zu unterstützen«. Die Demonstrationen sind zu folgenden Zeiten geplant: 10 Uhr: Kempten, August-Fischer-Platz; 12.30 Uhr: Memmingen, Bahnhof; 14.45 Uhr: Leutkirch, Bahnhof: 17 Uhr: Wangen, Marktplatz. Nach den Demonstrationen soll es in allen Städten offene Treffen zur weiteren Vernetzung geben, die noch über die Website des Bündnisses verkündet werden sollen.
LiA ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von unabhängigen linksradikalen Gruppen aus dem Allgäu. »Entgegen des gesellschaftlichen Stereotyps der gewalttätigen Linksradikalen« begreife LiA »radikal dabei folgendermaßen: Das Bündnis will Probleme an der Wurzel angreifen und dem Kapitalismus Alternativen entgegenstellen, die den Menschen und die Natur über den Profit stellen und nicht umgekehrt.« Das heiße, »die Aktivist*innen kämpfen gemeinsam für eine grenzen- und klassenlose, solidarische Gesellschaft für alle Menschen.«
Mit Bestürzung las ich im Käseblatt SZ von der Verhandlung im AG Wangen zur Antifa Demo und dem (zum Glück) Freispruch.
Wie weit ist die „Skandal-Staatsanwaltschaft“ von einer aufgeklärten, demokratischen Justiz entfernt.
Juristisch wissenschaftliche Frauen werden systematisch bei der Durchsetzung ihrer Rechte nach Strich und Faden behindert.
Wenn sie nicht klein beigeben, sehr schnell psychiatrisiert (Skandal-Staatsanwaltschaft RV). Eine Entnazifizierung scheint im Allgäu nicht stattgefunden zu haben.