Nach der Drohung eines Reichsbürgers bereitet sich die Polizei im Maierhöfen auf eine bewaffnete Konfrontation vor, kann den Mann aber zur Aufgabe bewegen.

Rassistische Kontrolle? Polizei ermittelt gegen Betroffene

Memmingen, 19. April 2022. Während einer Kontrolle der Autobahnpolizei soll diese »ausländerfeindliche Äußerungen« getätigt haben. Jetzt ermittelt sie gegen die Betroffenen.

Am Dienstagnachmittag stoppte eine Streife der Autobahnpolizei einen weißen Kleintransporter auf einem Parkplatz im Memminger Gewerbegebiet-Nord, da der Fahrer zuvor während der Fahrt sein Mobiltelefon benutzt hatte. Das berichtet die Polizei in einer Mitteilung an die Presse. Der 40-jährige Fahrer »reagierte sehr aufgebracht und griff die Beamten verbal aggressiv an«, so die Polizei. Er wurde demnach durch Angehörige unterstützt. Der Vorwurf gegen die Polizeibeamten lautete, dass »ausländerfeindliche Äußerungen« gefallen wären.

Der 40-Jährige wirft der Polizei vor, ihn als »scheiß Ausländer« bezeichnet zu haben. Das teilt die Polizei auf Anfrage mit. Demnach ermittelt die Polizei nicht gegen sich selbst, sondern sowohl gegen den 40-Jährigen als auch einen 56-jährigen Unterstützer wegen des Verdachts der Verleumdung. Der  40-Jährige selbst habe vor Ort eine Anzeigenerstattung gegenüber der hinzugezogenen Streifenbesatzung der PI Memmingen abgelehnt und den Sachverhalt in seiner Vernehmung zwischenzeitlich relativiert. Der 56-Jährige habe die gegenüber den Beamten getroffene Anschuldigung des 40-Jährigen aufgegriffen und weitergegeben. Das Ermittlungsverfahren führt die Autobahnpolizei, gegen die die Betroffenen die Vorwürfe erhoben, selbst.

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Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

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