Online-Film zum Welt-Roma-Tag: Menschen. Bilder. Heimat.

Mit einem Themenabend zum Welt-Roma-Tag zeigt der RomAnity e.V. am Freitag  den Film »Menschen. Bilder. Heimat.«, der in Portraits von fünf Menschen die Diversität von Sinti und Roma hervorhebt.

Vor dem Hintergrund, dass Sinti und Roma zwar die größte »Minderheit« Europas darstellen, gleichzeitig jedoch laut mehreren Studien auch die unbeliebteste, will ein Themenabend mit Filmvorführung dazu beitragen, neue Bilder entstehen zu lassen und Menschen mit Romno-Hintergrund aus München und Oberbayern vorstellen: Sie sind Akademiker*innen, Musiker*innen, Künstler*innen und ganz einfach Nachbar*innen. Das geht aus einer Pressemitteilung des RomAnity e.V. hervor, der den Themenabend ausrichtet.

Die Veranstaltung soll anlässlich des Welt-Roma-Tages am 8. April 2022 ab 19:00 Uhr im Bellevue di Monaco in München stattfinden – und live ins Internet übertragen werden. Dafür ist eine Anmeldung nötig.

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Diskriminierende Denkmuster abbauen

Viele Mitbürger*innen assoziieren immer noch überholte Stereotypen, wenn Sie an die Minderheitengruppe der Sinti und Roma denken, obwohl die meisten wenig oder gar keinen Kontakt oder Bezug zu Sinti und Roma aus ihrer Nachbarschaft haben, beklagen die Veranstalter*innen. Diese alten, diskriminierenden Denkmuster sollen durch mehr Transparenz über die Volksgruppe abgebaut werden.

In einem Filmprojekt mit Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film München hat RomAnity e.V. fünf Persönlichkeiten portraitieren lassen und möchte damit die Diversität der Sinti und Roma hervorheben. Zwei dieser Portraits sollen hier stellvertretend vorgestellt werden.

»Den Zugang zu den eigenen Wurzeln zu finden, ist kraftvoll und bereichernd«

Jeany Poschauko-Seitz ist gelernte Erzieherin, arbeitet im Bereich der Tanzpädagogik und wirkt in verschiedenen musikalischen Projekten mit. Sie hat erst mit Mitte 20 erfahren, dass sie eine Romni ist (weibl. Form / Rom = männl. Form). Ihr Vater stammt aus Mazedonien. Für sie hatte diese Erkenntnis eine besondere Bedeutung: »Ich habe einen wichtigen Teil meiner Identität entdeckt. Ich gehöre einer Minderheit an, die in unserer Gesellschaft teilweise noch einen schwierigen Stand hat. Für meine Entwicklung war es allerdings ein unheimlicher kultureller Gewinn. Den Zugang zu den eigenen Wurzeln zu finden, ist kraftvoll und bereichernd.« Die Pädagogin lebt im Münchner Umland und engagiert sich in der Gedenkarbeit und der Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen.

Alfred Ulrich ist Künstler und lebt in Dachau. Als Sohn einer österreichischen Sintezza (weibl. Form / Sinto = männl. Form), die gleich mehrere Konzentrationslager überlebte, verarbeitet er die traumatisierenden Erlebnisse der Familie. Seine Kunst stößt an und fordert heraus. »Ich arbeite mit und gegen das Material, was sich eigentlich auch übersetzen lässt für meine künstlerische Arbeit – ich arbeite mit und gegen die Gesellschaft, um herauszufinden, in welchem Verhältnis sich die Gesellschaft zu den Sinti und Roma heute befindet.«


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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