Geldauflage für volksverhetzende Hitlerbilder

Weil er unter anderem volksverhetzende Hitlerbilder an eine Gruppe Black Rebell MC schickte, muss ein junger Mann nun 800 Euro an die Versöhnungskirche der KZ-Gedenkstätte des KZ Dachau bezahlen.

Am Montagmorgen musste sich Johannes S. wegen dem Besitz jugend- und kinderpornographischer Schriften, Volksverhetzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht Günzburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf dem im August 1999 geborenen Angeklagten vor, zwischen November 2018 und Juli 2020 auf seinem Mobiltelefon entsprechende pornographische Darstellungen gespeichert zu haben.

Zudem sei der Angeklagt zwischen dem 4. September 2019 und dem 28. März 2020 Mitglied einer aus insgesamt sieben Teilnehmenden bestehenden WhatsApp-Gruppe Black Rebell MC gewesen. Dort stellte er laut Staatsanwaltschaft am 21. September 2021 und am 1. November 2019 das Bild des Lord Voldemort aus den Harry Potter-Erzählungen ein. Allerdings war der Kopf der Figur durch den Kopf von Adolf Hitler Ersetzt und mit der Bildunterschrift »Lord Judenmord« versehen. An drei weiteren Zeitpunkten stellte der Angeklagte den Ermittlungen nach ein Video und zwei Abbildungen von Adolf Hitler in der Gruppe ein. Zum Teil waren darauf auch Hakenkreuze zu sehen.

Das Amtsgericht Günzburg stellte das Verfahren (Az 3 Ds 409 Js 12 111/20 jug) hinsichtlich des Angeklagten mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft gemäß § 47 JGG vorläufig ein. Johannes S. hat nun die Auflage, einen Geldbetrag in Höhe von 800 Euro in monatlichen Raten zu je 200 Euro an die Versöhnungskirche der KZ-Gedenkstätte des KZ Dachau zu bezahlen. Andernfalls würde das Verfahren wieder aufgenommen.


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