Friedrichshafen, 29. Juli 2021. Eine randalierende Gruppe bewirft am Bahnhof Fischbach einen Zeugen mit Steinen und skandiert rechtsradikale Parolen. Dann entwischt sie der Polizei.
Die Polizei ermittelt aktuell wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, nachdem Unbekannte am Donnerstag gegen 23:30 Uhr am Bahnhof in Fischbach randalierten und einen Zeugen, der die Polizei verständigte, angriffen. Das berichtet die Polizei in einer Mitteillung an die Presse.
Der 62-jährige Zeuge vernahm demnach lautes Geschrei und das Zerspringen von Glasflaschen auf dem Bahnsteig. Um nach dem Rechten zu sehen begab er sich auf die gegenüberliegende Gleisseite und verständigte die Polizei. Darauf aufmerksam geworden, warfen mehrere junge Erwachsene laut der Behörde aus der sechs bis neunköpfigen Personengruppe mit faustgroßen Steinen in Richtung ihres Opfers, das nicht getroffen wurde. Zudem hätten sie »rechtsgerichtete Parolen« skandiert.
Gruppe grölt »Sieg Heil« und entkommt
Die eintreffenden Streifenwagenbesatzungen sollen mehrere augenscheinlich Tatverdächtige in den Zug Richtung Markdorf einsteigen gesehen haben. Trotz Fahndung hätte diese aber nicht wieder aufgegriffen werden können. Deshalb bittet der ermittelnde Polizeiposten Immenstaad nun um Hinweise.
Da von den Frauen und Männern auch die Parole »Sieg Heil« ausging, ermittelt die Polizei nicht nur wegen des Körperverletzungsdelikts, sondern auch wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das erklärte eine Sprecherin des Ravensburger Polizeipräsidiums auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen. Die Einordnung als politisch rechts motivierte Straftat werde »im Laufe der Ermittlungen entsprechend veranlasst.«
(Titelbild CC by flickr.com/alainalele/)