Pill Mayer Stiftung zeichnet Allgäu rechtsaußen aus

Für »das mutige Eintreten gegen rassistische Vorfälle, Antisemitismus und rechtsradikale Umtriebe auch im beschaulichen Oberschwaben und im Allgäu« verleiht die Pill Mayer Stiftung einen Förderpreis an Allgäu rechtsaußen.

​Seit nunmehr einem Jahrzehnt setzt sich die Pill Mayer Stiftung für den interkulturellen Dialog ein. Dieses Jubiläum nimmt sie zum Anlass und vergibt außerplanmäßig drei Förderpreise. Verliehen werden die mit jeweils 1000 Euro dotierten Preise digital am 17. April 2021, dem Tag der Stiftungsgründung. Das teilt die Stiftung heute aus Wolfegg im Allgäu mit. Die Auszeichnungen gehen nach München, Bocholt und Kempten.

Allgäu rechtsaußen

Einer der Förderpreise geht an den in Kempten beheimateten Journalisten Sebastian Lipp und sein Redaktionsteam Allgäu rechtsaußen. »Die Engagierten gegen rechts dokumentieren auf ihrem online-Portal minutiös Aktivitäten der rechtsextremen Szene, insbesondere Rechtsrockkonzerte, sie halten Vorträge und betreiben intensive Aufklärungsarbeit gerade auch für junge Menschen«, so die Stiftung. Ausgezeichnet werde »das mutige Eintreten gegen rassistische Vorfälle, Antisemitismus und rechtsradikale Umtriebe auch im beschaulichen Oberschwaben und im Allgäu.«

Klassik trifft Rap

Prämiert wird außerdem das Projekt »Musical Storytelling« der European Union of Music Competitions for Youth e. V. (EMCY) in München. Teilnehmer des musikalischen Workshops sind junge geflüchtete Künstlerinnen und Künstler aus München sowie Nachwuchstalente aus Europa. Die Mitwirkenden sind zum großen Teil klassisch ausgebildete, angehende Profimusikerinnen und -musiker, die mindestens schon einen nationalen oder internationalen Jugendmusikwettbewerb gewonnen haben. Der Workshop mündet in eine bühnenreife Performance mit klassischem Repertoire, aber auch Improvisation und Rap. Das gemeinsame Musik machen, der kreative künstlerische Austausch und die respektvolle Teamarbeit auf Augenhöhe zeichnen dieses interkulturelle Engagement aus.

So klingt Europa

Das alljährliche Jugendcamp des Europabüros Bocholt wird für sein Projekt »So klingt Europa – Sounds of Bocholt!« gewürdigt. Junge Menschen aus mehreren Nationen, darunter auch unbegleitete Geflüchtete, treffen sich regelmäßig im Sommer und widmen sich einem Themenschwerpunkt. Beim Projekt »So klingt Europa« gingen die internationalen Jugendlichen mit ihren Smartphones auf eine Stadtrallye und kreierten in Workshops Sound-Collagen ihrer jeweiligen Heimatstädte. Eine gemeinsame Abschlusspräsentation verdeutlichte, dass die hoch motivierten Mitwirkenden nicht nur ihre künstlerische Ausdrucksfähigkeit optimiert haben, sondern auch, dass sie zusammengewachsen sind und ihre interkulturellen Kompetenzen beeindruckend erweitern konnten.

Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog

Die in Wolfegg im Allgäu beheimatete Pill Mayer Stiftung wurde vor zehn Jahren gegründet, um nach eigener Angabe »einen Beitrag zur respektvollen, bereichernden Begegnung mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu leisten.« Sie fördert insbesondere interkulturelle Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche und setzt sich für interkulturelles und interreligiöses Lernen ein.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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