An mehreren Kriegsdenkmälern im Allgäu legen Anhänger von Voice of Anger am Sonntag Bilder nieder, mit denen sie ihren gefallenen »Helden« von Wehrmacht und Waffen-SS huldigen wollen.
Traditionell verklären Neonazis den Volkstrauertag zum »Heldengedenktag« und legen Kränze und Bilder an Kriegerdenkmälern nieder oder zünden Kerzen an. In diesem Jahr legten sie nur einen Bilderrahmen mit deutschen Weltkriegs-Soldaten und einem Kind in Uniform mit Stahlhelm nieder. Im vergangenen Jahr waren es noch eigens angefertigte Fichtenholztafeln mit Deutschem Kreuz, mit denen Anhänger von Voice of Anger ihre gefallenen »Helden« ehrten.
Schwindende Aufmerksamkeit für NS-Huldigung
Im Vorfeld zeigten die Neonazis ihre »Heldengedenken« weder im bayerischen noch im württembergischen Teil des Allgäus als Versammlungen an. Dennoch überprüft die Polizei mögliche Veranstaltungsorte am Volkstrauertag gezielt, heißt es auf Nachfrage. Bis Dienstagabend sind beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 22 Denkmäler und Friedhöfe bekannt geworden, an denen die Bilder abgelegt wurden. »Belastbare Erkenntnisse«, dass die Aktion »durch rechtsgerichtete Personen erfolgt ist«, lägen aber nicht vor, so ein Sprecher.
Seit Jahren sind die Huldigungen für die nationalsozialistischen Täter fester Bestandteil des Kalenders von Voice of Anger. Die in früheren Jahren kontinuierlich durchgeführten Aufmärsche der Szene zogen immer wieder auch Proteste an. In jüngeren Jahren erhielten sie aber keine öffentliche Aufmerksamkeit mehr.