Kaufbeuren, 23. Juli 2020. Mehrfach muss die Polizei zu einem Betrunkenen ausrücken, der Nachbarn so massiv rassistisch beleidigt, dass Ermittlungen wegen Volksverhetzung laufen.
Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Kaufbeuren rückte am Donnerstagabend vergangener Woche zu einer Streitigkeit aus. Zwei Anwohner mit Migrationshintergrund hätten die Polizei verständigt, da ein 59-jähriger Wohnungsnachbar gegen die Wände klopfte und die Anwohner verbal beleidigt habe. Auch gegenüber den eingesetzten Beamten wiederholte der Mann seine Beleidigungen und zeigte sich ob seines Verhaltens uneinsichtig.
Das berichtet die Polizei in einer Mitteilung an die Presse. Der alkoholisierte 59-Jährige meldete sich demnach nach Beendigung des ersten Einsatzes telefonisch auf der Polizeiinspektion und beleidigte die Anwohner ein drittes Mal, woraufhin die Beamten ihn ein zweites Mal aufsuchten ein eindringliches Gespräch mit ihm führten. Ihn erwarte nun ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Volksverhetzung.
Wie genau der Betrunkene sich äußerte, geht aus der Polizeimeldung nicht hervor, wir erfuhren es jedoch auf Nachfrage. Demnach belegte der Mann die Betroffenen unter anderem mit dem N-Wort, bezeichnete sie mehrfach als Tiere und sagte, »dass er mit Afrikanern ›Bum bum‹ machen werde.« Der Fall werde als politisch rechts motivierte Kriminalität behandelt, wenngleich keine Hinweise auf eine Zugehörigkeit des Täters zur extremen Rechten vorlägen, so die Polizei.
(Titelbild: r2hox, cc by-sa; Quelle: Pressemeldungen der Polizei vom 24. Juli 2020)