In den Jahren 1940 und 1941 wurden im Rahmen der „Aktion T4“ 691 Patienten in Bussen nach Grafeneck deportiert und dort ermordet. 2006 wurde zum Gedenken an die Opfer das bundesweit beachtete Denkmal der grauen Busse errichtet; ein Teil des zweiteiligen Denkmals wechselt seinen Standort und wurde seither an mehreren Orten in Deutschland aufgestellt.

Polizei schließt rechten Hintergrund aus, da Ritzerei »einem Hakenkreuz ähnelte«

Die Polizei sieht keinen politischen Hintergrund bei den Zerstörungen auf dem Gelände der ZfP Weissenau, spricht im Widerspruch zu Klinikpersonal von nur einem in ein Fahrzeug geritzten Symbol – und das sei einem Hakenkreuz nur ähnlich.

»Es handelte sich lediglich um ein Symbol, welches einem Hakenkreuz ähnelte, allerdings die Strahlen in die falsche Richtung (nach links) hatte.« Das erklärte Polizeisprecher Oliver Weißflog am Freitag auf unsere Anfrage zu den Sachbeschädigungen auf dem Gelände des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) Weissenau. Weitere rechtsgerichtete oder rassistische Zeichen habe man nicht festgestellt. »Wir gehen daher davon aus, dass es sich um eine Art von mutwilligem Vandalismus handelte, allerdings ohne einen entsprechen extremistischen Hintergrund.«

»Würden Insignien richtig hinterlassen«

In den Jahren 1940 und 1941 wurden im Rahmen der „Aktion T4“ 691 Patienten in Bussen nach Grafeneck deportiert und dort ermordet. 2006 wurde zum Gedenken an die Opfer das bundesweit beachtete Denkmal der grauen Busse errichtet; ein Teil des zweiteiligen Denkmals wechselt seinen Standort und wurde seither an mehreren Orten in Deutschland aufgestellt.
In den Jahren 1940 und 1941 wurden im Rahmen der „Aktion T4“ 691 Patienten in Bussen nach Grafeneck deportiert und dort ermordet. 2006 wurde zum Gedenken an die Opfer das bundesweit beachtete Denkmal der grauen Busse errichtet; ein Teil des zweiteiligen Denkmals wechselt seinen Standort und wurde seither an mehreren Orten in Deutschland aufgestellt.

Klinikintern war zunächst die Rede von Hakenkreuzen, die Unbekannte am 18. Januar in »blinder Zersötrungswut« mit einem spitzen Gegenstand in Autos ritzten, Schilder herausrissen und Schaukästen beschädigten. Die Pressestelle der Klinik war am Mittag nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen. Auf nochmalige telefonische Nachfrage bestätigte Weißflog allerdings, dass nur ein Auto mit einem entsprechenden Symbol bedacht wurde.

»Die wollen sich ja auch nicht blamieren, da würden die ihre Insignien schon richtig hinterlassen«, bekräftigte der Polizeisprecher die Einschätzung, dass kein politischer Hintergrund vorliege. Auch ein absichtliches verdrehen des Hakenkreuzes, um einer zusätzlichen Strafbarkeit wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu entgehen, zieht die Polizei nach den Worten Weißflogs nicht in Betracht. Noch konnten keine Tatverdächtigen ermittelt werden. Die Ermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.


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