Das Redaktionsteam von Allgäu ⇏ rechtsaußen legt erstmals eine aufwändige Recherche über den bislang unterschätzten rechten Untergrund im Allgäu vor.

Wie gefährlich ist der rechte Untergrund im Allgäu?

Nach überwältigender Unterstützung ist schon nach der Hälfte der Crowdfunding-Kampagne klar: Die neue umfangreiche Recherche von Allgäu ⇏ rechtsaußen wird gedruckt.  Am 26. März diskutieren daher Sebastian Lipp, Katharina Schulze und Robert Andreasch mit Thies Marsen im Memminger Antoniersaal, wie gefährlich der bislang unterschätzte rechte Untergrund im Allgäu wirklich ist. 

Das Allgäu ist für viele Menschen nicht viel mehr als eine schmucke Urlaubsregion: grüne Wiesen, weißblauer Himmel, die Berge am Horizont, die Kühe vor der Nase. Doch ein Blick hinter manche Fassade zeigt: Hier gibt es auch einen braunen Sumpf. Und der reicht zurück bis in die 90er Jahre. Das zeigen nun erstmals umfangreiche Recherchen des Redaktionsteams von Allgäu ⇏ rechtsaußen.

»Resonanz überwältigend«

Um den Druck der Recherche finanzieren zu können, ist Allgäu ⇏ rechtsaußen allerdings auf Unterstützung angewiesen und wirbt auf der Crowdfunding-Plattform Startnext um Spenden. Jetzt ist klar: »Die Resonanz ist überwältigend«, freut sich Sebastian Lipp als Chefredakteur von Allgäu ⇏ rechtsaußen. »Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns über die Wertschätzung unserer Arbeit.«

In nur vierzehn Tagen beteiligten sich rund 100 Menschen mit durchschnittlich 42 Euro. Nach der Hälfte des Finanzierungszeitraumes sind damit bereits 80 Prozent der Kosten gedeckt. Nun fehlen noch Tausend Euro bis zum Zielbetrag. Lipp ist überzeugt, dass auch diese noch zusammenkommen. Und wenn es mehr wird? »Dann wird es für unsere weiteren Recherchen verwendet«, so der Journalist. Die seien nicht immer billig und manchmal auch mit einem technischen Aufwand verbunden.

Expertenpodium im Antoniersaal Memmingen

Doch wie gefährlich ist dieser braune Sumpf um die Skinheadkameradschaft Voice of Anger wirklich? Welche Akteure verbergen sich in ihm und wie weit reichen deren Verbindungen in militante Untergrundstrukturen im In- und Ausland? Kommt der Allgäuer Szene bundesweite Bedeutung zu? Wurde sie bislang unterschätzt? Was tun?

Die Szeneexperten Sebastian Lipp, Katharina Schulze und Robert Andreasch diskutieren diese und weitere Fragen am 26. März 2019 ab 19 Uhr mit Thies Marsen im Antoniersaal der Stadt Memmingen. Das Expertenpodium dient zugleich als erstmalige Vorstellung der neuen Recherchen von Allgäu ⇏ rechtsaußen zu Voice of Anger und dem rechten Untergrund im Allgäu. Der Eintrit ist frei, Spenden willkommen. Einlass ab 18 Uhr.

Die Referenten

Sebastian Lipp beobachtet als Journalist für verschiedene Medienhäuser schwerpunktmäßig die rechtsradikale Szene in Süddeutschland. Mit dem Redaktionsteam von Allgäu ⇏ rechtsaußen hat er in den vergangenen Jahren den braunen Sumpf in der Region en dé­tail erkundet.

Katharina Schulze war Sprecherin für Inneres, Sport und Strategien gegen Rechtsextremismus der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag und ist heute deren Vorsitzende.

Robert Andreasch kennt sich wie kaum ein anderer in der rechtsradikalen Szene in Deutschland und insbesondere in Bayern aus. Für seine herausragenden publizistischen Leistungen erhielt der Journalist den diesjährigen Publizistikpreis der Stadt München.

Thies Marsen beschäftigt sich seit Jahrzehnten beim Hörfunk des Bayerischen Rundfunks als Reporter, Autor, Sprecher und Moderator mit der NS-Vergangenheit und dem aktuellen Neofaschismus in der Bundesrepublik.

Weitere Vorträge können direkt über die Corwdfunding-Kampagne für die Recherche gebucht werden.


Einlassvorbehalt: Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

2 Gedanken zu „Wie gefährlich ist der rechte Untergrund im Allgäu?“

  1. Am 20.2.19 wurde nachts das Auto eines spanischen Freundes demoliert… 4 Reifen durchstochen, die Frontscheibe hatte 3 einschlagschaeden.. Unweit der Polizei, pulvermuehlstrasse… 1 Woche vorher wurden die noch spanischen Nummernschilder geklaut.. Weiss jemand eine 2-zi Wohnung mit carport??? Er holt gerade seine Freundin aus Spanien.. Sie bleiben voraus. 3 Jahre hier… Entsetzlich, schlimm und nicht nachvollziehbar….Lg Piya

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