Rechte Mahnwache abgesagt

Rechte Versammlung wegen Messerattacke in Ravensburg abgesagt. Gegner der Rechtsradikalen mobilisieren aber weiter gegen die Instrumentalisierung der Tat.

Die vermeintlich unpolitische Gedenkveranstaltung nach der Messerattacke in Ravensburg soll heute nicht stattfinden. Das teilte die Veranstalterin heute morgen auf Facebook mit. Als Grund gibt Susanne G. in der Mitteilung an, »diffamiert« worden zu sein. »Ich wurde mithilfe eines gefälschten Chatverlaufes in die rechtsextreme Ecke gedrängt«, behauptet G.

Allgäu ⇏ rechtsaußen veröffentlichte am Freitag interne Chatverläufe, in denen ein Ordner für die Veranstaltung eingewiesen wird. »Ich hätte nichts gegen offensichtlich rechte, aber ich will vermeiden, dass die Presse das gleiche macht wie in Chemnitz«, heißt es dort etwa zur Begründung der Anweisung, dass bestimmte Zuschauer »vom Platz entfernt werden.«

»Stolze Pegida-Patriotin« setzt Nutzer unter Druck

Der Bericht fand schnell Verbreitung in den Sozialen Medien. Susanne G. sprach daraufhin von »Rufmord« und setzte Nutzer, die den Artikel teilten, unter Druck. Sie drohte mit Anzeigen, sollten diese die Beiträge nicht löschen.

Auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung bestätigte das Rathaus Ravensburg am Montagvormittag die Absage der für den Abend angemeldeten Aktion. Die Zeitung fand online ein Video, das die Veranstalterin zeige. Dort spreche die Ravensburgerin bei einer Demonstration von Pegida Dreiländereck in Villingen-Schwenningen und bezeichne sich  selbst als «stolze Pegida-Patriotin«.

Trotzdem ein Zeichen setzen

Unter dem Motto »Aufstehen für Vielfalt und gegen Rassismus« mobilisiert das Bündnis Bleiberecht Oberschwaben indes weiter für 18:30 auf den Marktplatz in Ravensburg. »Es ist wichtig, trotzdem ein Zeichen zu setzen«, sagte die Anmelderin der Kundgebung am Montagmorgen gegenüber der Schwäbischen.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

Ein Gedanke zu „Rechte Mahnwache abgesagt“

  1. Bravo Bündnis Bleiberecht Oberschwaben!

    »Stolze Pegida-Patridiotin« Darf man das hier schreiben? Wenn nicht löschen.

    Ich hoffe, dass Pegidioten so langsam in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und die AfD sich selbst zerfleischt und von einem gegen rechte Umtriebe gereinigten Verfassungsschutz (wovon träume ich?) beobachtet wird.
    Und das Bundesparlament hätte es in der Hand wenn es den wollte.

    Gruss aus der Schweiz

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