ffenbar gegen Geflüchtete gerichteten Anschlägen kam es in Tettnang. Aufgeklärt sind sie bis heute nicht.

Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte in Krumbach durch Neonazi?

Bei einem 40-Jährigen findet die Polizei im Landkreis Günzburg Hakenkreuze und einen Baseballschläger. Er wird rassistischer Brandstiftungen in Krumbach verdächtigt.

Bewohner*innen einer Unterkunft für Geflüchtete in Krumbach stellten laut einer Mitteilung der Polizei an die Presse Sonntagnacht (23. Juni) Brandgeruch fest und verständigten den Notruf. Die Freiwillige Feuerwehr Krumbach konnte demach in einem Abstellraum im Keller eine deutliche Verrauchung feststellen. Ein offenes Feuer war bereits erloschen. Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden.

Razzia: Hakenkreuze, Baseballschläger und Mobiltelefon sichergestellt

Nach intensiver Ermittlungsarbeit vermeldete die mehrköpfige Ermittlungsgruppe am Montagvormittag (1. Juli) die Festnahme eines 40 Jahre alten Mannes aus dem Landkreis Günzburg. Dieser steht, wie die Polizei nun mitteilt, im dringenden Verdacht, vorsätzlich in dem Haus den Brand gelegt zu haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen wurde der deutsche Staatsangehörige dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung. Der Mann habe sich bislang nicht zum Tatvorwurf geäußert.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes fanden die Beamt*innen laut Polizei »Devotionalien, die auf eine rechtsmotivierte Gesinnung schließen lassen.« Die Ermittelnden hätten mehrere Hakenkreuzbilder, einen Baseballschläger und das Mobiltelefon des Tatverdächtigen sichergestellt. Die Kriminalpolizei Memmingen geht »nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von einem fremdenfeindlichen Motiv aus.« Neben der Rekonstruktion des genauen Tathergangs sei »auch die Motivlage des Tatverdächtigen im Fokus der weiteren Ermittlungen.« Die Polizei sucht jetzt nach Zeug*innen.

Weitere Brände an Geflüchtetenunterkünften in Krumbach

Auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen bestätigte ein Sprecher der Polizei, dass es zu mindestens drei weiteren Bränden an Geflüchtetenunterkünften in Krumbach gekommen ist. Und zwar am 12. und 17. Februar sowie am 23. Oktober 2022. Im ersten Fall entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden in mittlerer fünfstelliger Höhe bei einem Brand innerhalb einer Wohnung, es gab keine Verletzten. Im zweiten Fall gehe es um eine Verrußung innerhalb einer Wohnung, die aus einer (Fehl-)Bedienung der Heizung resultiere.

Ob es Zusammenhänge zu dem Brand in einer Gemeinschaftsunterkunft am 23. Oktober 2022 in Krumbach gibt, werde derzeit ebenfalls ermittelt. Damals wurde Bekleidung im Kellerbereich in Brand gesetzt und dadurch drei Männer im Alter von 20 bis 31 Jahren leicht verletzt. Schon damals ging die Polizei von einer vorsätzlichen Brandlegung aus. Bis heute ist der Fall ungeklärt. Das könnte sich nun ändern.

Mehr zu diesem Thema:  Brandstiftung an Asyl-Unterkunft in Krumbach

(Titelphoto: Symbolbild Brandstiftung, FWPIXbestimmte Rechte vorbehalten)


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Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

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