Hergensweiler, 18. Januar 2019. Durch Zufall entdeckt die Grenzpolizei Lindau, dass ein 18-Jähriger mit seinem Handy Hakenkreuze verschickte. Auf die Spur führt sie ein herrenloses Fahrzeug am Waldrand.
Am Nachmittag des 18. Januar 2020 machte ein Bürger die Polizei auf einen abgestellten PKW ohne Kennzeichen aufmerksam. Das Fahrzeug stand laut einer Polizeimeldung unversperrt auf einer Wiese am Waldrand. Darin hätten sich keine Hinweise auf den Fahrzeugeigentümer befunden.
Die Fahnder konnten dennoch einen Fahrzeughalter ermitteln, diesen jedoch zunächst nicht vor Ort ausfindig machen. In der mehrere hundert Meter entfernten Wohnbebauung sichteten sie dann dann mehrere Männer im Außenbereich einer Wohnung, die eventuell mit dem Fahrzeug in Verbindung standen.
Amphetamin im Eisfach
Die vier Männer im Alter von 18 bis 33 Jahren rauchten laut Polizei auf einem Balkon einen Joint, einer stellte sich als Eigentümer des PKW heraus, der kurz zuvor noch bewegt worden sei. Allerdings habe er den dafür notwendigen Führerschein nicht vorweisen können, da er keinen besaß.
Bei der weiteren Nachschau in der Wohnung fanden die Beamten noch weiteres Marihuana und ein Tütchen Amphetamin, »filmreif versteckt« im Eisfach des Kühlschranks, wie es in der Meldung heißt. Den Fahndern sei außerdem ein neuwertiges Fahrrad ins Auge gefallen. Dieses konnte schließlich einem Diebstahl in Hergensweiler zugeordnet werden, der mehrere Tage zurücklag.
18-Jähriger verschickte Hakenkreuze
Im Zuge der Ermittlungen zu diesem Diebstahl überprüften die Polizisten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft unter anderem die Mobiltelefone der Männer. Dabei stellten die Fahnder fest, dass ein 18-Jähriger Symbole von verfassungsfeindlichen Organisationen an weitere Personen verschickte. Dabei handelte es sich um Hakenkreuze, wie ein Sprecher auf Anfrage von Allgäu ⇏ rechtsaußen mitteilte.
Die Polizei ermittelt jetzt wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Diebstahl, Rauschgiftverstößen und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
(Titelbild: Das KZ-Außenkommando Biesings, auch Schlachters genannt, war eines der Außenlager des Konzentrationslagers Dachau am Bodensee. Quelle: Pressemeldungen der Polizei vom 20. Januar 2020)