»Keine Stimme für Rassismus« protestiert am 7. Juli 2018 gegen Wahlkampfinfostand der AfD. (Bild: Keine Stimme für Rassismus)

Wahlkampf der AfD in Lindau mit Gegenaktion konfrottiert

Die Kampagne Keine Stimme für Rassismus protestiert gegen Wahlkampfinfostand der AfD in Lindau und sammelt deren Material in Müllbeuteln.

In den vergangenen Monaten habe die AfD die Stadt Lindau weitgehend gemieden. Immer wieder sei die Partei dort bei öffentlichen Auftritten mit starken spontanen Gegenaktionen konfrontiert worden. So auch am Samstag, heißt es in einer Presseerklärung der Kampagne Keine Stimme für Rassismus vom vergangenen Wochenende.

»Bereits während die rechtspopulistische Partei noch mit dem Aufbaus ihres Wahlkampfstandes vor dem alten Rathaus auf der Lindauer Insel beschäftigt war« habe sich eine Gegenkundgebung der Kampagne gebildet, heißt es in der Erklärung. Mit Transparenten, Flugblättern und »in unzähligen Gesprächen« hätten die AfD-Gegner ihre »Kritik an den rassistischen Positionen der AfD und deren Verbindungen zu rechtsradikalen Strukturen zum Ausdruck« gebracht, erklärt Kampagnensprecher Anton Tanner.

Müllbeutel für rechte Hetze

Der mehr als sechs Stunden andauernden Gegenkundgebung hätten sich auch zufällig hinzugekommene Lindauer angeschlossen, sodass zeitweise etwa 20 Menschen daran beteiligt gewesen seien. »Auch die mitgebrachten Müllbeutel für rechte Hetze fanden regen
Zuspruch und waren nachdem die AfD wieder abgereist war prall mit deren Propagandamaterial gefüllt«, schreibt Keine Stimme für Rassismus.

»Keine Stimme für Rassismus« protestiert am 7. Juli 2018 gegen Wahlkampfinfostand der AfD. (Bild: Keine Stimme für Rassismus)
»Keine Stimme für Rassismus« protestiert am 7. Juli 2018 gegen Wahlkampfinfostand der AfD. (Bild: Keine Stimme für Rassismus)

Die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes der AfD, Michaela Schuster, bestätigt zwar, dass sie vor Ort war, möchte den Vorgang aber nicht weiter kommentieren, wie sie auf telefonische Anfrage mitteilte. »Jetzt in diesem Moment arbeite ich für den Bundestagsabgeordneten Peter Felser und nicht für den Kreisverband«, weshalb sie für die Anfrage gerade nicht zuständig sei und man ihr nicht weiter ihre Zeit stehlen solle. Dennoch  erscheint auf Felsers Homepage ein Bericht mit Photo zur Aktion in Lindau.

»Obwohl die AfD mit Verstärkung aus dem gesamten Umland angereist war und auch von Ex-CSU Oberbürgermeisterkandidat Rothfuss aktiv unterstützt wurde ist sie heute erneut damit gescheitert in Lindau Fuß zu fassen«, erklärt sich Tanner zufrieden mit der Aktion. »Wir hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleibt und werden uns der rechtspopulistischen Hetze der AfD und auch ihrer Freund_innen bei der CSU und anderen Parteien auch weiterhin in den Weg stellen. In Lindau und auch anderswo.«

Kampagne gegen Rechtspopulismus im Wahlkampf

Tatsächlich ruft die Initiative auf zu einer Kampagne »gegen Rassismus und Rechtspopulismus anlässlich der Landtagswahl in Bayern« und übt harsche Kritik an CSU und AfD. Man stehe für »ein weltoffenes Lindau und für eine Welt in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft die Chance auf ein gutes Leben« habe.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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