Gegen das Vergessen: Online-Vortrag für eine lebendige Erinnerungskultur

Eine lebendige Erinnerungskultur ist auch in Kempten wichtiger denn je. Sie muss Hand in Hand gehen mit der Auseinandersetzung mit Rechts. Wie das gelingen kann, diskutieren die Stolpersteininitiative Kempten und Allgäu rechtsaußen auf Einladung von Kempten gegen Rechts am 26. März 2021 ab 19 Uhr im Online-Vortrag.

Antisemitismus hat Konjunktur. Bundesweit warnen Meldestellen unisono vor dessen weiterer Verbreitung, die die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im letzten Jahr befeuerten. Das gilt auch für das Allgäu und insbesondere für Kempten. Hiesige Querdenken-Anhänger behaupten öffentlich, die Regierung stünde an der Schwelle zu einem faschistischen Regime vergleichbar mit dem des Nationalsozialismus. Zudem wähnen sie sich verfolgt »wie die Juden damals«.

Lebendige Erinnerungskultur wichtiger denn je

Diese Relativierung der Schoah kommt einer Verhöhnung der Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gleich. Zudem werden auf diesen Veranstaltungen, die auch hier teils Tausende anziehen, antisemitische Weltverschwörungsmythen als gängige Erklärungen für vermeintliche Missstände herangezogen und entsprechende Feindbilder konstruiert. Beides öffnet rechtsradikalen Agitatoren und ihren Ideologien Tür und Tor. Nicht umsonst forcieren deren Kräfte seit dem Ende des Nationalsozialismus das Verblassen und Verfälschen der Erinnerung.

Nicht zuletzt deshalb ist eine lebendige Erinnerungskultur auch in Kempten wichtiger denn je. Sie muss Hand in Hand gehen mit der Aufklärung über und der Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck und der Bewegungen, die ihn tragen. Wie das gelingen kann, diskutieren die Stolpersteininitiative Kempten und Allgäu rechtsaußen auf Einladung von Kempten gegen Rechts am 26. März 2021 ab 19 Uhr im Online-Vortrag. Eine Anmeldung via Mail an vortrag-stolpersteine@allgaeu-rechtsaussen.de ist Teilnahmevoraussetzung.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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