Senden, 8. Mai 2020. Ein Ladendieb verweigert sich der Mundschutzpflicht und versucht, sich mit einem Phantasiedokument auszuweisen. Die Polizei stuft ihn als Reichsbürger ein.
Am Freitag vergangener Woche verstieß ein polizeibekannter Mann mehrfach gegen die Mundschutzpflicht als er gegen Mittag zum wiederholten Male einen Verbrauchermarkt in der Berliner Straße betrat. Zudem wollte der »Querulant« den Verbrauchermarkt über die Notkasse verlassen, ohne die entnommenen Lebensmittel ordnungsgemäß abrechnen zu lassen. Das schreibt die Polizei am Montag in einer Mitteilung an die Presse.
Da sich der 37-Jährige den hinzugerufenen Polizeibeamten gegenüber nur mit einem »Phantasiedokument« habe ausweisen können, nahm ihn die Polizei mit auf die Wache. Dort wurde er demnach »zunehmend unkooperativer und leistete gegen die polizeilichen Maßnahmen Widerstand, sodass dieser letztlich gefesselt werden musste.« Polizeibeamte seien dabei nicht verletzt worden. Nun ermittelt die Polizei wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Urkundenfälschung, Ladendiebstahs sowie einem Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz.
Auf Nachfrage bestätigt ein Polizeisprecher, dass sie den Beschuldigten als Reichsbürger einstuft. Das in diesem Fall vorgelegte Phantasiedokument sei ein Indiz für die Zugehörigkeit zur Reichsbürgerszene. Dieses Merkmal in Verbindung mit anderen Indikatoren führe zu der Einstufung.
(Quelle: Pressemeldungen der Polizei vom 11. Mai 2020)