Verschwörungsglauben und »Free Hugs« auf Corona-Demo

In Bregenz demonstrieren am Sonntag 500 Menschen gegen Corona-Maßnahmen – und Bill Gates, »Skalarwellen« und den öffentlch-rechtlichen Rundfunk.

Mehr als 500 Menschen versammelten sich am Sonntag in Bregenz zu einer »Demo für Menschenrechte, Freiheit und demokratische Grundwerte.« Auf Abstand achten sie dabei nicht. Laut Aufruf ging es dabei um eine Kritik an den Corona-Maßnahmen. Der Veranstalter sprach sich im Vorfeld für »Selbstbestimmung« und gegen »Zwangsimpfungen«, »Bargeldabschaffung«, »Skalarwellen«, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und »eine generelle Maskenpflicht« aus.

»Free Hugs« und Verschwörungen

Mehr als 500 Menschen versammelten sich am Sonntag in Bregenz zu einer »Demo für Menschenrechte, Freiheit und demokratische Grundwerte.« Auf Abstand achten sie dabei nicht.

In den Facebookkommentaren zur Veranstaltung verglichen Interessierte im Vorfeld die Masken mit Maulkörben und sich selbst mit Sklaven, die früher Eisenmasken trugen. Zahlreiche Demobesucher_innen verweigerten den Mund-Nasenschutz und kamen der Aufforderung des Versammlungsleiters, Abstand zu halten, nicht nach. Eine Person verteilte zum Beispiel Umarmungen und hielt ein Schild mit der Aufschrift »Free Hugs« hoch.

Mehrere Personen ordneten sich T-Shirts und Schildern nach »QAnon« zu. Unter diesem Label werden unter Rechtsradikalen beliebte Verschwörungstheorien verbreitet. Passend gab es Schilder mit der Aufschrift »Gib Gates keine Chance«. Vertreten war außerdem eine Gruppe der Freikirche Gemeinde Gottes und einzelne Personen, die wiederholt »Wir sind das Volk« riefen.

Der Demozug bewegte sich vom Festspielhaus zum Molo am Hafen und zurück. Beim Festspielhaus folgte ein Redebeitrag einer Person die unter anderem sagte, sie sei Single und küsse gerne. Das wolle sie sich nicht verbieten lassen. Anschließend weigerte sie sich, die Rede zu beenden und sprach weiter, bis der Veranstalter ihr das Mikrofon abdrehte. Als anschließend ein Teil der Versammelten spontan nocheinmal zum Hafen ziehen wollte, lief der Demonstrationsleiter mit einem Megafon durch die Menge und beendete die Versammlung.


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