Drei junge Männer dringen in eine Asylsuchendenunterkunft in Offingen ein, schlagen eine Zimmertüre und mehrere Lampen ein. Die Polizei übergibt die Ermittlungen an den Staatsschutz, hat aber keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Allerdings betont sie, dass Alkohol im Spiel war und die Täter sich entschuldigen wollen.
Bereits seit dem 6. April ermittelt die Polizeiinspektion Burgau wegen einer Sachbeschädigung am Bahnhof und in einer Asylsuchendenunterkunft in Offingen. Das geht jüngst aus einem Bericht der Augsburger Allgemeinen hervor.
Demnach erhielt die Polizei in Burgau am Samstagmorgen des 6. April mehrere Mitteilungen über Sachbeschädigungen. Drei junge Männer, die scheinbar mit dem Zug vom Augsburger Plärrer nach Hause fuhren, seien gegen fünf Uhr am Offinger Bahnhof ausgestiegen. Dort hätten sie zunächst eine Scheibe an der Haltestelle eingeschlagen. Auf ihrem weiteren Heimweg hätten sie dann die Unterkunft für Asylsuchende betreten, eine Zimmertüre eingeschlagen und mehrere Lampen beschädigt.
Polizei: »Keine Hinweise auf politisches Motiv«
Wegen eines möglichen politischen Motivs übernahm der Staatsschutz. Das sei zwar noch nicht verifiziert, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen erklärt, »derzeit« lägen der Polizei jedoch »keine Hinweise auf eine politische Tatmotivation vor.« Allerdings gehe es »um alkoholisierte Tatverdächtige«, betont ein Behördensprecher. Diese würden sich »persönlich entschuldigen und proaktiv für den Schaden aufkommen« wollen. Zwar seien sie »im Vorfeld vereinzelt polizeilich in Erscheinung getreten. Es handelte sich jedoch um Delikte aus dem Bereich der Allgemeinkriminalität.«
Bis zu einem »verifizierten Abschluss« liege der Fall weiter beim Staatsschutzkommissariat der Kriminalpolizei in Neu-Ulm, »um mögliche PMK-Bezüge abschließend zu prüfen. Der Fall wurde folglich bislang auch nicht als PMK-relevant gemeldet«, also nicht der politisch motivierten Kriminalität zugerechnet. Es wird wohl dabei bleiben. Angesichts von Geständnis und Reuebekundung kann man davon ausgehen, dass sich der weitere Ermittlungseifer der Polizei in Grenzen halten wird.
(Titelbild: Christian Schnettelker)