Initiativen gehen auf die Straße: Für Geflüchtete und gegen Querdenken und AfD

Zu gleich zwei Versammlungen rufen Initiativen am heutigen Montag in Kempten auf. Ab 14:30 Uhr demonstrieren Rassismusbetroffene und Unterstützende dafür, die Abschiebung von Familie Ovbiagele rückgängig zu machen, ab 17:00 Uhr gegen Querdenken und AfD.

»Wir sind fassungslos und wütend! Unsere Nachbar*innen, Freund*innen und Mitschüler*innen Victoria, Victor, Miracle und Godsent wurden samt ihrer Mutter am 16. Mai 2023 kaltblütig nach Nigeria abgeschoben. Nun ist es an der Zeit, dass wir sie gemeinsam zurück nach Kempten holen!« Das schreibt die Initiative #BringThemBack auf Instagram und ruft zur Demonstration am heutigen Montag auf. Startpunkt ist um 14:30 Uhr der Hildegardplatz.

Denn die Familie habe zum Zeitpunkt der Abschiebung bereits neun Jahre in Kempten gelebt. Dennoch habe sich die Ausländerbehörde entschieden, »die gewaltvolle Abschiebung der Familie mit allen Mitteln durchzusetzen«, so die Initiative, die wie die Demonstration selbst von Geflüchteten und Unterstützer*innen aus Kempten, Berlin, Hanau, Würzburg, München, Stuttgart und anderen Orten aus Deutschland getragen wird. Spät nachts sei die Familie in Handschellen abgeführt, zum Flughafen verfrachtet und durch das brutale Vorgehen der Behörden schwer traumatisiert worden, so ein Aufruf. Diese Abschiebung wolle man »niemals akzeptieren« und daher laut sein »für eine Rückkehr der Familie in ihre Heimat Kempten«.

Nach der antirassistischen Demonstration will die Initiative Kempten solidarisch ebenfalls am Hildegardplatz protestieren. »Für Solidarität, Aufklärung und die klare Positionierung gegen rechts« stelle man sich ab 17:00 Uhr Querdenken und AfD entgegen, die sich zeitgleich am selben Platz versammeln wollen. Die Organisator*innen bitten darum, eine FFP2-Maske mitzubringen.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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