»Nicht weiter zusehen, wie rechte Ideologien durch Kempten getragen werden«

Kempten gegen Rechts will »nicht weiter zusehen, wie rechte Ideologien Hand in Hand mit szenebekannten Neonazis durch Kempten getragen werden.« Deshalb ruft die Initiative für Montag zum Protest gegen den Querdenken-»Spaziergang« auf.

»Während die Corona-Inzidenzwerte ins Utopische steigen, marschieren die „Wohlstands-Rebell*innen“ noch immer ohne Anstand und Abstand, ohne Maske und ohne Verstand zu Tausenden (!!) durch Kempten. Mittlerweile reicht es ihnen nicht mehr durch die Innenstadt zu laufen, nun nerven sie sogar in den Wohnsiedlungen und leuchten und winken dort in private Wohnungen«, kritisiert die Initiative Kempten gegen Rechts in einem Aufruf zur Versammlung gegen den vermeintlichen »Spaziergang« aus dem Querdenken-Umfeld am Montag. Der Protest der Initiative soll um 17:45 Uhr am Hildegardplatz beginnen.

Gegen Sozialdarwinismus und andere rechte Ideologien

»Immer und immer wieder« werde Kempten gegen Rechts gefragt, wo die Nazis auf den »Spaziergängen« denn seien. Obzwar »Querdenken und Co. auch ohne die Nazis und Reichsbürer*innen in den eigenen Reihen« als Rechts einzustufen seien, erkenne man diese »nicht an ihrer Kleidung, nicht an ihrem Musikgeschmack, nicht an der Farbe der Luftballons oder der Größe ihrer Blümchenketten und auch nicht an ihrem imaginierten Selbstbildnis, sondern an ihren politischen Inhalten, welche u. a. in den sagenumwobenen Telegram-Gruppen zuhauf zu finden sind.«

Diese würden allerdings im Selbstverständnis der Gruppen »entpolitisiert«. Übrig blieben inhaltsleere mantrenartig wiederholte Parolen von »Frieden und Freiheit«, erklärt Kempten gegen Rechts. So sei bereits dieser Freiheitsbegriff ein »Ausdruck des eigenen Sozialdarwinismus, nämlich der Vorstellung, ein Recht darauf zu besitzen, anderen Schaden zufügen zu dürfen.«


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

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