Mobilisierung »gegen offiziell genehmigte Omikron-Partys«

Kempten gegen Rechts ruft zum Protest gegen »unsolidarischen, menschenfeindlichen, verkürzten und rechten« sogenannten »Montagsspaziergang« auf. Globale Krisen bräuchten »solidarische Lösungen und keinen nationalen Egoismus.« Auch in Memmingen gibt es Kritik an Corona-Politik – und Querdenken.

»Seit 3 Wochen laufen in Kempten die Pseudo-Spaziergänger*innen nun als offiziell angemeldete Demonstration. Nachdem die Stadt Kempten eingeknickt ist und offenbar den Verstand verloren hat, lässt sie nun die Pseudo-Spaziergänger*innen ohne Masken laufen und ignoriert damit komplett den Infektionsschutz.« Das kritisiert die Initiative Kempten gegen Rechts am Freitag in ihrem Aufruf zum Protest gegen den nächsten sogenannten Spaziergang aus dem Querdenken-Milieu am Montag.

Antisemitismus, Widerstand und »Liebe«

Seit der Genehmigung der Aufmärsche ohne Maskenpflicht erhöhe sich die Zahl der Demonstrant*innen »exponentiell, wie auch das Virus selbst.« An den vergangenen Montagen sammelten sich laut Kempten gegen Rechts Tausende, »um ihre unsolidarische, menschenfeindliche, verkürzte und rechte Gesellschaftskritik auf die Straße zu tragen.« Das ganze sei untermalt mit dem Sound des Antisemiten Xavier Naidoo und deutlich zur Schau gestellten Flaggen rechter Widerstandsbewegungen – »und natürlich ganz viel ›Liebe‹.«

Deshalb will sich Kempten gegen Rechts am Montag, dem 7. Februar 2022, ab 17:30 Uhr auf dem Hildegardplatz »entschlossen gegen diese offiziell genehmigten Omikron-Partys« stellen, um »eine weitere Radikalisierung der Menschen zu unterbinden.«

»Nicht auf unserem Rücken«: Kundgebung gegen Corona-Politik und Querdenken

Auch in Memmingen soll am Montag ein Protest stattfinden, der sich sowohl gegen den zeitgleich stattfindenden Querdenken-Spaziergang, als auch die Folgen von Corona und Corona-Politik richtet. Unter dem Motto »nicht auf unserem Rücken« will die Initiative Linksdenken Allgäu ab 18:30 Uhr auf dem Marktplatz eine »Kundgebung zur Preisexplosion bei Dingen des Grundbedarfs« abhalten. Denn diese träfe »gerade Menschen mit niedrigem Einkommen« am Stärksten, während Unternehmen vom »Staat gerettet oder subventioniert« würden, so ein Teil der Kritik.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

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