Eine lebendige Erinnerungskultur scheint heute wichtiger denn je. Sie muss Hand in Hand gehen mit der Auseinandersetzung mit Rechts. Warum und wie das gelingen kann, darüber spricht Allgäu rechtsaußen am Mittwoch, dem 19. Mai 2021 ab 20 Uhr im Livestream mit Martin Huss von der Stolpersteininitiative Kempten.
Antisemitismus hat Konjunktur. Bundesweit warnen Meldestellen unisono vor dessen weiterer Verbreitung, die die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im letzten Jahr befeuerten. Das gilt auch für das Allgäu und insbesondere für Kempten. Hiesige Querdenken-Anhänger behaupten öffentlich, die Regierung stünde an der Schwelle zu einem faschistischen Regime vergleichbar mit dem des Nationalsozialismus. Zudem wähnen sie sich verfolgt »wie die Juden damals«.
Lebendige Erinnerungskultur wichtiger denn je
Diese Relativierung der Schoah kommt einer Verhöhnung der Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gleich. Zudem werden auf diesen Veranstaltungen, die auch hier teils Tausende anziehen, antisemitische Weltverschwörungsmythen als gängige Erklärungen für vermeintliche Missstände herangezogen und entsprechende Feindbilder konstruiert. Beides öffnet rechtsradikalen Agitatoren und ihren Ideologien Tür und Tor. Nicht umsonst forcieren deren Kräfte seit dem Ende des Nationalsozialismus das Verblassen und Verfälschen der Erinnerung.
Nicht zuletzt deshalb scheint eine lebendige Erinnerungskultur (auch im Allgäu) wichtiger denn je. Sie muss Hand in Hand gehen mit der Aufklärung über und der Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck und der Bewegungen, die ihn tragen. Wie das gelingen kann, diskutiert Martin Huss von der Stolpersteininitiative Kempten und Allgäu rechtsaußen am 19. Mai 2021 im Live-Talk, den es ab 20 Uhr auf unserer Website, via Facebook, auf Youtube und bei der Streamerei zu sehen gibt. Fragen und Kommentare gerne vorab an streamerei@allgaeu-rechtsaussen.de.