Stacheldraht auf einem Feld außerhalb Auschwitz.

Hakenkreuze in Frost gemalt und Polizei widersetzt

Weitnau, 31. Oktober 2020. Jugendliche malen Hakenkreuze und Genitalien auf gefrorene Scheiben parkender Autos. Weitere Personen solidarisieren und wehren sich gegen die hinzugezogene Polizei.

Am späten Samstagabend gegen 21:40 Uhr wurde der Polizei Kempten eine Gruppe Jugendlicher gemeldet, die sich im Bereich der Hoheneggstraße in Weitnau an Autos zu schaffen machen würde. Geparkte Autos seien verkratzt worden, auch sollen die Personen dagegen uriniert haben. Das berichtet die Polizei am Sonntag in einer Mitteilung an die Presse unter dem Titel »Randale in Weitnau«.

»Polizeiarbeit massiv gestört«

Nach kurzer Fahndung konnten mehrere Jugendliche in Tatortnähe angetroffen werden, so die Polizei. »Während der Kontrolle wurden mehrere andere Personen auf den Polizeieinsatz aufmerksam und solidarisierten sich gegen die Beamten«, heißt es weiter. Gemeinsam hätten sie versucht, gegen die Polizeikontrolle vorzugehen. Eine Sachverhaltsklärung habe zunächst nicht mehr stattfinden können, da einzelne Personen die Polizeiarbeit massiv gestört hätten.

Erst durch weitere Streifen der Polizeiinspektion Kempten und Unterstützungskräfte der Operativen Ergänzungsdienste Kempten hätte die Lage beruhigt und die circa 25 Personen unter Kontrolle gebracht werden können. Drei Personen habe die Polizei in Gewahrsam genommen, da sie sich gegen die Anweisung, die Örtlichkeit zu verlassen, vehement widersetzt hätten. Ein 21-jähriger Mann habe sich gewaltsam gegen die Mitnahme gewehrt und die eingesetzten Polizeikräfte beleidigt. Er werde nun unter anderem wegen Widerstand gegen Polizeibeamte angezeigt. Zwei weitere Personen, ein 29-Jähriger und ein 19-Jähriger, hätten sich ähnlich aggressiv verhalten, sodass die Polizei auch sie auf die Wache gebracht habe. Beide erwarte eine Anzeige wegen Beleidigung.

Auf dem Parkplatz stellte die Polizei schließlich an mehreren Fahrzeugen fest, dass in deren gefrorene Scheiben Genitalien und Hakenkreuze gemalt worden waren. Bislang sei noch unklar, ob dadurch Sachschäden an den Fahrzeugen entstanden.


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