Das KZ Dachau, hier im November 2016. Es unterhielt eine Reihe von Außenlagern im Allgäu und Vorarlberg.

Der lange Kampf um die Erinnerung

Der größte KZ-Lagerkomplex des NS-Regimes erstreckte sich auch über das Allgäu. Den langen Kampf der Überlebenden um die Erinnerung in Dachau zeichnet ein radioFeature am Samstag auf Bayern2 nach.

Erinnerung ist keine Sache der Vergangenheit, sondern der Gegenwart. Und sie ist niemals statisch, sondern stets umkämpft. Das gilt ganz besonders für die Zeit des Nationalsozialismus. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Nur dem Engagement ehemaliger Häftlinge ist es zu verdanken, dass heute in Dachau angemessen an die dort begangenen Verbrechen erinnert wird. Bayern2 widmet diesem langen und längst noch nicht abgeschlossenen Kampf um die Erinnerung ein radioFeature am Samstag, 18. April, um 13:05 Uhr und ab sofort online im Podcast.

Auch im Allgäu: Größter KZ-Lagerkomplex des NS-Regimes

Das KZ Dachau war eines der ersten Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Es unterhielt 169 Außenlager, einige davon lagen auch in ganz Schwaben, im Allgäu, um den Bodensee, in Tirol und Vorarlberg.  Sie das Konzentrationslager Dachau zum am weitesten verzweigten und größten KZ-Lagerkomplex des NS-Regimes.

Von seiner Errichtung im März 1933 bis zur Befreiung durch die US-Armee im Frühjahr 1945 inhaftierten die Nazis im KZ Dachau über 200.000 Menschen, etwa 43.000 davon wurden ermordet. In der ersten Phase des Lagers wurden vor allem politische Gegner der Nazis inhaftiert, wie Kommunisten und Sozialisten. Später kamen andere Opfergruppen hinzu wie Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Sucht- und psychisch Kranke, Arbeitsverweigerer und Geistliche.

Kampf um die Erinnerung

Nach dem Krieg begann für die Inhaftierten, die die Zeit im Lager überlebt hatten, ein neuer Kampf: Der Kampf um die Erinnerung. Denn jahrzehntelang wollten große Teile von Politik und Gesellschaft nichts von den Verbrechen und ihrer Verantwortung wissen.

Das ist heute anders. Trotzdem bleibt die Erinnerung umkämpft. Das radioFeature zeichnet die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Dachau nach und sucht nach Antworten auf immer noch aktuelle Fragen:

Was können wir aus Dachau lernen?

Für was steht Dachau? Was können wir aus Dachau lernen? Wie wollen wir uns auch in Zukunft an das erinnern, was hier passiert ist? Und wie können wir dabei denen gerecht werden, die hier als Gefangene gedemütigt, gefoltert und ermordet worden sind?

Die Autoren Michael Backmund und Thies Marsen haben für ihre Sendung nicht nur Archivmaterial ausgewertet, sondern auch Zeitzeugen interviewt und Menschen befragt, die sich bis heute für die Erinnerungsarbeit in Dachau engagieren. Zu Wort kommen unter anderem Friedbert Mühldorfer von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), der als junger Geschichtsstudent in den 1970er Jahren viele Dachau-Überlebende kennenlernte und bis heute Besuchergruppen durch die Gedenkstätte führt, die erste Leiterin der Gedenkstätte Ruth Jakusch sowie ihre Nachfolgerinnen Barbara Distel und Gabriela Hammermann, und die KZ-Überlebenden Max Mannheimer, Ernst Grube, Hugo Jakusch und Martin Löwenberg.

RadioFeature 18.04.2020, 13.05 Uhr auf Bayern2 und online im Podcast:
Der lange Kampf um die Erinnerung
Die KZ-Gedenkstätte Dachau und ihre Geschichte
Feature von Michael Backmund und Thies Marsen


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

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