Ein ganzes Waffenarsenal hebt die Polizei in der Wohnung eines 59-Jährigen in Durach aus. Trotz seines »psychischen Ausnahmezustands«, einer scharfen Pistole und einiger Messer mit NS-Symbolen sieht die Polizei keine Fremdgefährdung und keine Nähe zur extremen Rechten.
Am Neujahrstag kam es in einer Wohnung in Durach aufgrund einer sich im »psychischen Ausnahmezustand« befindlichen Person zu einem Einsatz der Polizei Kempten. Sie führte den 59-jährigen Wohnungsinhaber der ärztlichen Behandlung zu. Das teilte die Behörde erst am 7. Januar in einer Pressemitteilung mit. Bei dem Einsatz stießen die Beamten demnach auf eine Vielzahl von Waffen.
Neben einer scharfen Pistole, welche der Mann ohne Erlaubnis besaß, habe es sich hierbei um diverse Munition, ein gutes Dutzend Stichwaffen, verschiedene Messer, sowie zwei Luftgewehre, eine Luftpistole und zwei Schreckschusswaffen gehandelt. Die teils erlaubnispflichtigen Waffen wurden sichergestellt. Die Herkunft der Waffen ist Gegenstand der Ermittlungen.
Einige Messer mit NS-Symbolik
Eine Gefährdung für Dritte habe nicht bestanden, berichtete die Allgäuer Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf die Polizei. Bis auf die Pistole und eventuell scharfe Munition werde der 59-Jährige die Waffen demnach wohl wieder zurück bekommen. Die dürfe er besitzen ohne einen Waffenschein vorweisen zu müssen.
»Nach ersten Erkenntnissen war der Mann ein Sammler entsprechender Gegenstände«, erklärte Polizeisprecher Holger Stabik am Freitag erst auf konkrete Anfrage von Allgäu ⇏ rechtsaußen. Ein Verwendungszweck der Waffen allerdings »ist hier nicht bekannt«, so Stabik. Auch Hinweise auf eine Nähe zur extremen Rechten bzw. rassistische, antimuslimische oder antisemitische Einstellung lägen nicht vor. Allerdings wiesen »einige der Messer« NS-Symbole auf.
(Titelbild: Polizei; Quelle: Pressemeldungen der Polizei vom 7. Januar 2020)