Auf der Flucht vor der Polizei rammt ein 59-jähriger Reichsbürger aus Bad Saulgau einen Streifenwagen und löst einen Großeinsatz aus. Weil er mit Waffengewalt drohte, durchsuchten Spezialkräfte seine Anwesen nach Waffen und Sprengstoff.
Einen größeren Polizeieinsatz löste am Mittwoch ein 59-jähriger Reichsbürger in Bad Saulgau aus, als er einen Streifenwagen rammte. Das berichteten das Polizeipräsidium Konstanz und die Staatsanwaltschaft Ravensburg am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Demnach war der Tatverdächtige mit seinem Pkw unterwegs, für den seit Herbst vergangenen Jahres kein Versicherungsschutz mehr bestand und der überdies zur Konkursmasse einer Firma in der Schweiz gehört, den der Mann eigentlich an den zuständigen Konkursverwalter hätte herausgeben müssen und aufgrund eines Rechtshilfeersuchens aus der Schweiz von der Polizei beschlagnahmt werden sollte.
Reichsbürger beruft sich auf »Diplomatenstatus« und rammt Polizei
»Als ihn eine Streifenwagenbesatzung deshalb stoppte, hielt der 59-Jährige zwar an, lehnte allerdings wegen seiner politischen Einstellung jegliche Zuständigkeit der Polizei sowie deren beabsichtigte Maßnahmen ab und berief sich auf seinen ›Diplomatenstatus‹«, heißt es von den Behörden. Beim Versuch eines Beamten, die beabsichtigte Weiterfahrt des Tatverdächtigen zu unterbinden und den Zündschlüssel abzuziehen, sei der Mann unvermittelt los gefahren. Der Polizist habe sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Während der anschließenden Verfolgungsfahrt umging der Flüchtige Reichsbürger laut Behörden in der Sießener Straße eine Polizeisperre, indem er über den Gehweg fuhr. Kurz darauf sei es einer Streifenwagenbesatzung gelungen, sich neben den Pkw des Mannes zu setzen, der daraufhin ruckartig nach links gelenkt und das Polizeifahrzeug seitlich gerammt habe. Nachdem der Tatverdächtige danach noch eine rote Ampel missachtet hatte, konnte er in der Paradiesstraße gestellt und von den Beamten trotz des seines Widerstandes festgenommen werden.
Reichsbürger droht mit Militär und Waffengewalt
Da gegen den Beschuldigten aktuell Ermittlungsverfahren wegen Erpressung und Bedrohung in der Schweiz und im Landkreis Sigmaringen laufen, wo der 59-Jährige Behördenleitern angedroht hatte, »Militär aufzubieten und seine Interessen mit Waffengewalt durchsetzen zu wollen«, seien Mittwoch Abend das Anwesen des Tatverdächtigen bei Ostrach sowie dessen Geschäftsräume in Bad Saulgau von Spezialkräften der Polizei und Beamten des Polizeipräsidiums Konstanz nach Waffen, Sprengstoff und anderen gefährlichen Stoffen durchsucht worden. Ob die Ermittler fündig wurden, erwähnt die Pressemitteilung nicht. Auf Nachfrage erklärt ein Polizeisprecher, dass keine entsprechenden Gegenstände gefunden wurden.
Zu den bereits bestehenden Ermittlungsverfahren kommen nun weitere unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte hinzu.
Vielen Dank für Ihr unermüdliches Engagement.
Selbst wenn es vielen verstanden wird, sollte die Bezeichnung wie ‚Reichsbürger‘ mit Anführungsstrichen verwendet werden.
Denn es gibt keinen ‚Reich‘ , sondern nur Bundesrepublik Deutschland.
Oder habe ich mich geirrt?
Beste Grüße
S.L.