Philipp Mörwald ist nun von seinem Geschäftspartner abserviert worden. Ihm hatte er seine jahrelange Beteiligung in der Neonaziszene verschwiegen, ist aber durch unsere Recherchen aufgeflogen.
Mörwald war selbst beim Gewerbeamt und hat seinen Ausstieg verkündet. Das bestätigte die zuständige Behörde nach einem Bericht des Störungsmelder von Zeit online vor wenigen Tagen.
Mörwald hatte mit einem Geschäftspartner die ehemalige Christuskirche der evangelischen Gemeinde im Stadtkern Illertissens gekauft. Gemeinsam putzten sie das Gotteshaus zur hippen Eventlocation heraus. Dass Mörwald gleichzeitig mit seiner Band Act of Violence im Studio stand, verschwieg er seinem Geschäftspartner.
»Bekenntnis zum Nationalsozialismus«
Das ist kein Wunder, denn die Band hat es in sich: Wegen Gewaltaufrufen, nationalsozialistischer und antisemitischer Texte indizierte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) das dritte Werk von Act of Violence. Die Doppel-CD mit dem Titel Wilde Vögel fliegen enthielt 25 Lieder. Nur fünf davon hatte das Gremium seinerzeit keine »Indizierungsrelevanz« beigemessen.
Das Cover des aktuellen vierten Albums ziert ein Wehrmachtssoldat, einem Teil der Auflage liegt ein Duftbaum Obersalzberg bei. Seit Jahren sind Mörwald und Band eng an militante Neonaziszene angebunden. Zuletzt durfte Act of VIolence zusammen mit Voice of Anger ein 15-jähriges Jubiläum feiern. Sogar rechtsterroristischen Strukturen huldigt die Band.
Rechtsrocker unter Druck
Immer wieder trat Act of Violence auf einschlägigen Neonazifestivals auf. Kurz nachdem Allgäu ⇏ rechtsaußen die Recherche über ihren Gitarristen veröffentlichte, geriet sie aber massiv unter Druck. Beim letzten Schild und Schwert Festival im sächsischen Ostritz waren neben unterschiedlichen Rednern der Parteien NPD und Die Rechte auch zahlreiche Bands angekündigt. Darunter die schwäbischen Nazirocker Act of Violence. Auf den Spielplänen auf dem Gelände selbst tauchten sie allerdings dann plötzlich nicht mehr auf.
Auf Nachfrage wollte der Rechtsrocker nicht verraten, wie es für ihn weitergeht und wie er das Kapital der Auszahlung einsetzen wird. Das sollen immerhin 100.000 Euro sein. Womöglich konzentriert sich Mörwald nun verstärkt auf seine Musik. In den vergangenen Tagen sah man ihn wieder bei Plattenproduzent Benjamin Einsiedler.
„Saure Sahne, stinkender Fisch“ (Feine Sahne Fischfilet) hingegen ist auf höchster Ebene (Bundespräsident Steinmeier) empfohlen und protegiert.
Wir werden von Irren regiert!