28. Juni 2018, Lindau. Ein Sicherheitsdienst erwischt die Neonazipartei Der III. Weg beim Sammeln von Unterschriften für ihren Antritt zur anstehenden Europawahl.
»Den heutigen schönen Sommernachmittag nutzten Aktivisten aus der Bodenseeregion, um Unterstützungsunterschriften für den Antritt unserer nationalrevolutionären Partei zur anstehenden Europawahl zu sammeln«, schreibt die Neonazipartei Der III. Weg am Donnerstag auf ihrer Homepage. Man habe zudem »manchem Bürger unsere Ziele und unsere Weltanschauung nähergebracht«. Ein Bild zeigt einen der Neonazis auf einem Parkplatz und vor dem Lindaupark-Einkaufszentrum.
Bei der Aktion wurden die Rechtsradikalen offenbar gestört: »Es verdichtet sich der Verdacht, dass diese Leute von der Security aufgespürt und vertrieben wurden«, erklärt der Geschäftsführer des Lindaupark Hans-Jürgen Rockstroh am Dienstag auf telefonische Anfrage. Veranstaltungen auf dem Gelände des Centers seien nur mit seiner persönlichen Genehmigung zulässig. Solche politischer oder kirchlicher Art allerdings »grundsätzlich nicht genehmigungsfähig«.
Trotz des des auffälligen Auftretens der Rechtsradikalen erregte die Aktion so wenig Aufsehen, dass weder Polizei noch Verwaltung Kenntnis davon bekamen, wie es aus den Behörden am Freitag auf Anfrage hieß.
(Titelbild: »Der III. Weg« am 1. Mai 2016 in Plauen. Später liefern sich die Neonazis gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei. ©S. Lipp)