Eine gesuchte Reichsbürgerin nimmt die Polizei am Dienstagvormittag an ihrer Arbeitsstelle in Türkheim fest. Dagegen wehrt sie sich und leistet »erheblichen Widerstand«.
Am Dienstagvormittag, dem 25. Juli 2023, verhafteten Beamte der Polizeiinspektion Bad Wörishofen eine per Haftbefehl gesuchte Frau an ihrer Arbeitsstelle in Türkheim. In einer Mitteilung an die Presse berichtet das die Polizei – und bestätigt auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen, dass es sich um eine Anhängerin der sogenannten Reichsbürger handelt.
Sie war demnach vom Amtsgericht Kempten zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Da sie der Zahlung nicht nachkam, hätte sie eine Ersatzfreiheitsstrafe von 50 Tagen antreten müssen. Doch da sie sich zum Haftantritt nicht stellte, erging der Haftbefehl gegen die Frau. Die Polizist*innen eröffneten der Gesuchten den Haftbefehl und nahmen sie fest.
Dagegen leistete sie laut Polizei »erheblichen Widerstand«, weshalb die Einsatzkräfte sie fixierten. Bei dem von der Frau geleisteten Widerstand sei ein Polizeibeamter leicht verletzt worden. Die Frau brachte die Polizei später in eine Justizvollzugsanstalt und berichten, sie ließ während des kompletten Einsatzes »durchblicken, dass sie den Staat und sein Rechts- und Wertesystem ablehnt«. Aufgrund der Widerstandshandlung läuft nun ein erneutes Ermittlungsverfahren gegen die Inhaftierte.
(Titelbild. »Hinter dem Reich steckt der Rechtsextremismus«, schematische Darstellung reichsideologischer Fragmente, aus: Broschüre »Wir sind wieder da« der Amadeu Antonio Stiftung.)
Wie gut, dass es staatstragende Organisationen wie “Allgäu rechtsaussen” gibt! Wenn die Bullen jemand verhaften, dann kann man sich sicher sein, AR ist auf der Seite der Staatsgewalt. So funktioniert Antifaschismus heute: die Kooperation mit der Polizei ist das Wichtigste.
Wenn das die Antifaschisten 1933 nur gewusst hätten – sie hätten von vorn herein viel staatstragender agieren können!
Unsinn.
Wir berichten über Ereignisse im Zusammenhang mit der extremen Rechten. Eine Parteinahme für eine Seite einer Auseinandersetzung ist daraus nicht abzuleiten.
So wie auch etwa wenn wir berichten würden, dass Graue Wölfe oder Islamist*innen ein Neonazikonzert stürmen, Leute aus der Reichsbürger-Szene sich gegenseitig an den Kragen gehen oder es im hiesigen AfD-Kreisverband zu einem Putsch gegen die Chefetage kommt.