NS-Parolen am Bahnhof in Burgau nach anderthalb Monaten nicht entfernt

Während die Polizei NS-Symbole und Schriftzüge, die Jugendliche am Bahnhof von Burgau schmierten, nicht als rechtsradikal erkannt haben will, sind diese nach anderthalb Monaten immer noch nicht entfernt.

Bereits am 3. August beschmierten mehrere Jugendliche die Bahnunterführung am Bahnhof in Burgau einen Schriftzug, der nicht-deutsche nach Auschwitz wünscht und SS-Runen. Das berichtet die Augsburger Allgemeine Zeitung. Demnach erwischte die Polizei die Täter*innen noch am Tatort, nachdem ein Zeuge die Schmierer bemerkte und die Polizei verständigte.

Polizei will NS-Charakter erst später erkannt haben

In der damals folgenden Pressemitteilung erwähnte die Polizei jedoch lediglich die Sachbeschädigung, während die eindeutig rechtsradikalen Symbole und Parolen nicht angesprochen worden. Hauptkommissar Markus Blaha erklärte dazu laut AZ, dass die genauen Details der Graffitis erst nachträglich festgestellt werden konnten, was zur unvollständigen Information in der Meldung geführt habe. Ob die Tatverdächtigen bereits früher entsprechend aufgefallen sind, erwähnt die Polizei nicht.

Obwohl der Vorfall bereits vor fast eineinhalb Monaten stattfand, sehen sich Reisende weiterhin mit den Parolen in der Unterführung konfrontiert. Werner Mihatsch, Stadtbaumeister von Burgau, erklärte der Augsburger Allgemeinen, dass momentan unklar sei, ob die Stadt oder die Bahn für die Instandhaltung der Wände der Unterführung zuständig ist. Dennoch habe die Stadt bereits eine Malerfirma beauftragt, die voraussichtlich in den kommenden Tagen tätig werden solle. »Momentan ist die Malerfirma nach dem Hochwasser immer noch viel mit privaten Kellern beschäftigt. Auch wenn die Schmierereien schlimm und hoffentlich bald entfernt sind, waren sie für die Malerfirma in der Ausnahmesituation nicht die erste Priorität«, fügte Mihatsch hinzu.


(Titelbild: Auschwitz, Erica Magugliani)


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