Jeweils bis zu 50 Menschen demonstrieren am Samstag in Kempten, Memmingen, Leutkirch und Wangen gegen die »fortwährend erstarkenden rechtspopulistischen Stimmung in dieser Region« und rufen zu »offenen antifaschistischen Treffen« auf.
»Support your local Antifa«: Unter diesem Motto gingen am Samstag Antifaschist*innen in Kempten, Memmingen, Leutkirch und Wangen auf die Straße. In den Städten folgten jeweils bis zu 50 Personen dem Aufruf des LiA-Bündnisses. Da die Veranstaltungen als Demonstrations-Tour angelegt waren, waren manche Teilnehmende an mehreren Orten dabei. »Antifa bedeutet nichts anderes als antifaschistische Arbeit – und diese ist nach wie vor enorm wichtig«, erklärt das Bündnis seine Motivation, mit den Demos durch Allgäu und Oberschwaben zu ziehen.
»Bekämpfen rechter Strukturen«
Diese Arbeit umfasse »das direkte Bekämpfen rechter Strukturen sowie Aufklärungs- und Bildungsarbeit, aber auch, sich für konsequente feministische, antikapitalistische und klimagerechte Politik einzusetzen«, so die Gruppe. Dafür stehe »Links im Allgäu« (LiA). An sämtlichen Stationen der Demonstrationstour erklärten Redner*innen, dass es gerade auch im Allgäu »erstarkende Zusammenschlüsse« gebe, die rechte Ideologien vertreten und verbreiten.
Tatsächlich löste die Demonstration an mancher Station den Unmut der Rechten aus. So zeigte etwa in Memmingen eine Person am Rande der Demonstration den Hitlergruß. Die anwesende Polizei jedoch habe davon nichts mitbekommen, heißt es auf Nachfrage.
Erinnern an rechte Gewalt
In Kempten erinnerten die Antifaschist*innen an den Brandanschlag in der Füssener Straße, bei dem vor 30 Jahren ein fünfjähriger Junge um’s Leben kam und zu dem sich später Neonazis bekannten. Dennoch ist der Fall bis heute nicht aufgeklärt. Dem folgten weitere rassistische Anschläge in den 90er Jahren. Auch in den vergangenen Jahren kamen einige hinzu. Auch darüber klärte die Demonstrationstour auf.
Aufruf zu antifaschistischen Treffen
Hauptanliegen der Demos war laut Veranstalter*innen das Werben um Unterstützung für örtliche Antifaschist*innen. Daher das Motto »support your local antifa«. Um das zu ermöglichen soll es im Nachgang der Demo-Tour »offene antifaschistische Treffen« in Kempten, Memmingen, Leutkirch und Wangen geben. Wann und wo genau will das Bündnis noch auf seiner Website veröffentlichen.