Nachdem eine Impfgegnerin am Mittwoch in Ravensburg mit einem »Judenstern« mit der Aufschrift »ungeimpft« demonstrierte, ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung. Auch der Veranstalter der dieBASIS-Partei muss mit Konsequenzen rechnen.
Am Mittwoch umrundeten rund 200 Personen aus dem Querdenken-Spektrum mehrfach den Weihnachtsbaum am Marienplatz in Ravensburg. Den Protest angemeldet hatte die Partei dieBASIS ursprünglich für nur 30 Personen. Entgegen einer behördlichen Auflage trug kaum eine*r der Teilnehmenden eine Maske zum Infektionsschutz oder hielt entsprechende Abstände ein. Die Aktion dürfte sowohl für den Veranstalter als auch eine Teilnehmerin Konsequenzen haben. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen.
Die Teilnehmerin trug einen gelben Stern mit der Aufschrift »ungeimpft« auf dem Kopf, der an den Judenstern angelehnt ist, den die Nazis ihren Opfern anhefteten, bevor sie sie massenhaft ermordeten. Immer wieder fallen die Anhänger*innen von Querdenken damit auf, wie sie die Judenvernichtung im Dritten Reich bagatellisieren, relativieren und deren Opfer verhöhnen. Vielfach inszenieren sie sich selbst als Impfgegner*innen, die die Rolle der damals verfolgten Juden einnähmen und heften sich selbst gelbe Sterne an. Diese Art der Shoah-Relativierung ist als Volksverhetzung strafbar. Als ein Passant in Ravensburg die Polizei auf das Symbol aufmerksam machte, reagierte diese und nahm die Anzeige auf.