Während rechte Parteien im Wahlkampf unverhohlen auch rassistische Parolen verbreiten, beschädigen deren Anhänger die Plakate der Grünen und verfremden sie teilweise auf rassistische Weise.
Bei Kressbronn beschädigten unbekannte Täter nach einem Polizeibericht Anfang Mai ein an der K 7793 in Höhe der Abfahrt Retterschen aufgestelltes Wahlplakat, indem sie es nahezu vollständig mit grüner Farbe übermalten. Möglicherweise hätten sie hierzu eine Maler-Farbrolle zu Hilfe genommen. Das mutmaßt die Polizei, die auch diesen Fall als politisch motivierte Sachbeschädigung einstuft. »Europa ist ein Friedensprojekt, kein Steuersparmodell«, stand dort ursprünglich.
Plakate rassistisch verfremdet
Auch aus Immenstaad meldete das Polizeipräsidium Konstanz Anfang Mai eine als politisch motivierte Sachbeschädigung eingestufte Tat. Hier hätten bislang unbekannte Täter ein zwischen Kippenhausen und Immenstaad aufgestelltes Wahlplakat der Grünen verändert »indem sie den darauf abgedruckten Wahlwerbeslogan teilweise übermalten und in fremdenfeindlicher Weise abwandelten.«
Tatsächlich erhielt das Plakat dadurch eine zutiefst rassistische Aussage, die deren eigentlichen Sinn ins Gegenteil verkehrt. Auf ganz ähnliche Weise wurde ein großes Grünen-Plakat in Memmingen im Unterallgäu verfremdet.
Auch im Oberallgäu gehen Unbekannte gegen die Plakate der Grünen vor. In Sonthofen werden Kreuze auf Plakate der Partei geschmiert. Die Kreissprecherin der Oberallgäuer Grünen, Christina Mader, glaubt an Anhänger der Neonazipartei Der Dritte Weg als Täter. Die rechtsradikalen Aktivisten beteiligen sich mit eigenen inhaltlich sehr aggressiven Plakaten am Wahlkampf zur Europawahl, die ein juristisches Nachspiel haben könnten.