Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.

Demo gegen Ankerzentren und Rassismus

Gegen Ankerzentren und für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung und Rassismus« demonstrierten am Samstag knapp 100 Menschen in Ravensburg.

»Sagt nein zu den Ankerzentren – hier und überall«, so die griffige Forderung eines Mannes, der als Geflüchteter nach Deutschland kam. Am Samstag steht er zwischen Frauentor und Grünem Turm am Ravensburger Marienplatz und hält eine Rede. Er selbst habe schon unter der in Deutschland üblichen Sammelunterbringung für Geflüchtete gelitten. Die von Bundesinnenminister Horst Seehofer geplanten Rückführungszentren würden die Situation noch massiv verschärfen.

»Anker lichten« für »eine Welt ohne Ausgrenzung und Rassismus«

Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.
Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.

Knapp 100 Menschen unterstützen den Redner. Trotz Regen waren sie dem Aufruf der Gruppe Reclaim your streets gefolgt, an diesem 25. August unter dem Motto »Anker lichten!« gegen Ankerzentren und für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung und Rassismus« durch Ravensburg zu demonstrieren. »Zeigt mit uns eure Solidarität mit Geflüchteten, denn kein Mensch flieht ohne Grund«, warben die Veranstalter.

Reclaim your streets kritisiert die kürzlich in Bayern angelaufene Einrichtung der Zentren für »Ankunft, Entscheidung und Rückführung« scharf. Damit sollen Abschiebungen vereinfacht und beschleunigt werden.  Dafür werde wohl »die unabhängige Beratung Geflüchteter und ihre Vorbereitung auf das Asylverfahren systematisch verhindert«, sagte ein Redner während der Auftaktkundgebung am Bahnhof.

Kritik an unmenschlicher Politik gegenüber Schutzsuchenden

Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.
Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.

Durch »Abschottung« werde den Menschen in diesen »Lagern« die Möglichkeit zur Teilhabe an der Gesellschaft, an Sprachkursen und damit letztlich einer erfolgreichen Integration genommen. Die Kritik der Demonstranten richtet sich allerdings auch gegen eine »immer restriktivere und unmenschlichere gesamteuropäische Politik gegenüber Schutzsuchenden.«

Während der Abschlusskundgebung kündigte die Initiative Kein Ankerzentrum nirgendwo eine weitere Demonstration gegen Ankerzentren und »rassistische Hetze im Wahlkampf«  am 22. September in Kempten an. Aktivisten verwiesen auf den sogenannten Ellwanger Appell und sammelten Unterschriften. Die Petition fordert die sofortige Rückholung von Alassa Mfouapon, der sich für die Rechte von Geflüchteten stark machte, aber abgeschoben wurde.

Geflüchtete appellieren an Solidarität der Bevölkerung

Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.
Für einen »Aufbruch in eine Welt ohne Ausgrenzung« und gegen Ankerzentren demonstrierten knapp 100 Menschen am 25. August in Ravensburg.

»Schauen Sie nicht weg! Es betrifft euch alle«, appellierte Rex Osa an Passanten und Versammlungsteilnehmer. »Es ist ein globales Problem und trifft uns alle. Wir müssen alle zusammen gegen unmenschliche Politik kämpfen«, so der Nigerianer, der vor über zehn Jahren vor politischer Verfolgung geflohen war, auf einer der Kundgebungen.

In Deutschland fand Osa Schutz, traf aber auch auf Misstrauen und Ablehnung von Bevölkerung und Behörden. Er wehrte sich erfolgreich gegen seine Abschiebung. Seither setzt er sich für die Rechte von Geflüchteten und Migranten ein und kämpft gegen Rassismus. Beim Netzwerk Refugees4Refugees hilft er Anderen mit seiner Erfahrung durch ihr Asylverfahren. »Wenn schon Politiker gegen uns Hetzen, sollten wir uns nicht wundern, wenn auch die Bevölkerung rassistischer wird«, warnt Rex Osa.

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