Memmingen: Identitäre für Krieg gegen »Multikulti«?

Nach einem auf der Facebook-Seite Identitäre Bewegung Schwaben veröffentlichten Photo wurde das Reiterstandbild Welf VI. im Fuggergarten am Schweizerberg mit dem Spruch »Welf ritt für uns! Was reitet Merkel?« und dem Lamda-Zeichen der Identitären behangen. Sicherheitsbehörden datieren die Aktion auf den 2. Februar 2017.

Dazu schreibt die extrem rechte Gruppe: »Einst gab es sie noch in deutschen Landen, die Verfechter des Eigenen« wie Herzog Welf VI. Weiter wird behauptet, »Heimat und Eigen wurden ihm im Kampfe entrissen und an die Fremdherrschaft verschenkt, womit sein großer Widerstand für Schwaben begann. Erschöpft vom 2. Kreuzzug kehrte er heim um auf dem Felde wie in der Politik weiter für die Rückeroberung seiner Heimat zu kämpfen.«

Aha. Der 2. Kreuzzug war also ein Befreiunggschlag zur Beendigung der »Fremdherrschaft« in »Heimat und Eigen« der Kreuzfahrerstaaten in Palästina und Syrien? Schon klar. Oder wurden die Kreuzzüge nur – semantisch unsinnig platziert – eingeschoben, um Herzog Welf’s Einsatz im Kriege zu honorieren? Später habe er dann »durch seinen erbitterten Widerstand [… ] seine Besitztümer und seine Heimat Memmingen« zurückerlangt. Heutige Politiker brächten mit »Multikulti« »Unheil über ganz Europa«.

Die Identitären dagegen träumen mit »Herzog Welf VI, Prinz Eugen oder Karl Martell, die sich für das Eigene einsetzten und ihre Heimat verteidigten« vom Krieg – und rufen kaum verdeckt auch dazu auf: »Herzog Welf – Do it again!«

(Quelle: Antwort vom 13.8.2017 auf Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Ritter vom 13.06.2017)


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