Wiederaufbau von Nazi-Immobilie gestoppt

Das Memminger Bauamt stoppt vorerst den Wiederaufbau der abgebrannten ehemaligen Gartenschänke in Buxach-Hart durch die Neonazikameradschaft Voice of Anger

In den letzten Wochen begann die Neonazikameradschaft Voice of Anger den Wiederaufbau der ehemaligen Gartenschänke in Buxach-Hart. Nach einer diesbezüglichen Anfrage bei der Stadt Memmingen erfuhr Allgäu ⇏ rechtsaußen, dass der Bau durch das Bauamt bereits wieder gestoppt wurde. Der Bauherr habe keinen Bauantrag bei der Behörde vorgelegt, was aber für eine derartige Maßnahme zwingend notwendig sei. Boris G. habe erklärt, das nachholen zu wollen. Nach Vorlage des Antrages werde die Behörde darüber bescheiden.

Veränderung des abgebrannten Bauwerks

Bereits im Oktober vermutete Allgäu ⇏ rechtsaußen,  die örtliche Neonazi-Szene werde aller Wahrscheinlichkeit nach das Gebäude neu – und entsprechend der eigenen Ansprüche als Neonazi-Veranstaltungsort – errichten. Das bestätigt sich nun. Die Baustelle lässt bereits in ihrem jetzigen Zustand eine Veränderung gegenüber des vorherigen Bauwerks erkennen.

Anfang Oktober gab der Bundesgerichtshof in Karlsruhe bekannt, dass das Grundbuchamt Memmingen die Grundbucheintragung von Boris G. als Erbbaurechtsinhaber des Grundstücks an der Schrebergartenanlage in Buxach-Hart bei Memmingen nicht länger verweigern darf. Die Stadt Memmingen wollte ihr ins Grundbuch eingetragenes Vorkaufsrecht nutzen, wodurch die Veräußerung an Boris G. rückgängig gemacht worden wäre. Allerdings kam dieses Veto gegen den Verkauf an den Neonazi nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofes zu spät.

Eine Fahne mit dem Logo von Voice of Anger im weniger zerstörten Bereich des abgebrannten Clubhauses am Tag danach
Eine Fahne mit dem Logo von Voice of Anger im weniger zerstörten Bereich des abgebrannten Clubhauses am Tag danach ©N. Kelpp

In der Nacht auf den 25. April 2017 ist die ehemalige Gartenschänke in der Talstraße bei Memmingen laut einer Polizeimeldung »durch Brand und Wasserschaden komplett zerstört« worden. Inzwischen geht die Polizei von Brandstiftung aus, konnte aber nach über einem halben Jahr noch keine Tatverdächtigen ermitteln.


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